2023 haben Firmen im Land Bremen Beschäftigten häufiger gekündigt
Das ist der Arbeitnehmerkammer Bremen aufgefallen. Im vergangenen Jahr suchten dort mehr als 4.300 Beschäftigte Hilfe, weil ihnen der Jobverlust drohte.
Trotz Arbeits- und Fachkräftemangel kündigen Firmen in Bremen und Bremerhaven ihren Beschäftigten wieder häufiger. Das hat Arbeitnehmerkammer Bremen festgestellt. Denn in den Beratungen der Kammer ging es im vergangenen Jahr häufig um Kündigungen: Mehr als 4.300 Beschäftigte haben dort Hilfe gesucht, weil ihnen der Jobverlust drohte. Laut Arbeitnehmerkammer liege das unter anderem an der schwachen Konjunktur, die den Firmen zu schaffen macht.
Falsche Gehaltsabrechnungen, zunehmende Belastungen
Noch häufiger ging es bei den Beratungen aber um das Thema Bezahlung. Mehr als 6.000 Arbeitnehmer haben bei der Kammer nachgefragt, weil etwas mit ihrer Gehaltsabrechnung nicht gestimmt hat: Verspätete Lohnzahlungen, nicht bezahlte Überstunden oder schlicht zu wenig überwiesenes Geld seien die meist genannten Probleme. Daneben klagen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch über zunehmende Belastungen in der Arbeitswelt – sowohl psychisch als auch körperlich. Vor allem in Hotels und der Gastronomie, aber auch im Reinigungsgewerbe oder der Logistik sei das zu beobachten.
"Wir können an der Stelle dahingehend helfen, dass wir die Ratsuchenden über ihre Rechte aufklären mit Blick auf den Arbeitsvertrag und mit Blick auf das Arbeitszeitgesetz", erklärt Rechtsberater Stephan Giese. "Und da ist tatsächlich für den Arbeitnehmer und die Arbeitnehmerin vieles möglich, um auch einfach mal Stopp zu sagen."
Auch öffentliche Rechtsberatung war gefragt
Insgesamt hat die Arbeitnehmerkammer Bremen im vergangenen Jahr mehr als 86.000 mal geholfen und beraten. Dazu zählt auch die öffentliche Rechtsberatung für Menschen mit geringem Einkommen. Die Hauptthemen dort sind strittige Nebenkosten bei der Miete, hohe Heizkosten, teure Handyverträge oder Kredite, die nicht abbezahlt werden können.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 12. Januar 2024, 16 Uhr