Der Generalmusikdirektor des Stadttheaters Bremerhaven stellt sich vor
Neuer Generalmusikdirektor des Stadttheaters Bremerhaven zeigt sich
Marco Comin wird zum Sommer 2026 der neue Generalmusikdirektor des Stadttheaters Bremerhaven. Kürzlich stellte er sich den Mitarbeitenden des Theaters vor.
Die Findungskommission des Stadttheaters Bremerhaven hatte einstimmig für den aus Venedig stammenden Dirigenten Marco Comin gestimmt. Marco Comin war schon an vielen Häusern engagiert, in München und Weimar beispielsweise. Nun geht es nach Bremerhaven.
Vorfreude auf die neue Rolle
Mit einem strahlenden Lächeln und voller Enthusiasmus präsentierte sich Marco Comin kürzlich den Mitarbeitenden des Stadttheaters. Dabei geht es für ihn erst richtig im Sommer 2026 in Bremerhaven los. Schon jetzt freut sich Comin auf seine bevorstehenden Aufgaben:
"Es macht schon Spaß, an die Zukunft zu denken. Also das Planen und Ideenentwickeln", so Comin. Dazu sagt er aber auch: Auch, dass manche Dinge nicht klappen, gehöre dazu. Wichtig sei ihm, dass man das alles zusammen entscheidet.
Ein direkter und kommunikativer Ansatz
Im Stadttheater Bremerhaven zeigte sich Comin im eleganten Anzug zwischen Kultur- und Bildungsdezernent Hauke Hilz (FDP) und Intendant Lars Tietje. Seine Vorliebe für die direkte Kommunikationsweise im Norden passt zu seiner Persönlichkeit – Kommunikation um die Ecke sei nicht seine Art. "Ich finde es eine sehr angenehme Art, direkt zu sein... das passt zu meiner Person", erklärt Comin.
Viele denken, weil ich Italiener bin, dass ich so besonders so ein sonniger Typ bin, dass ich so entspannt bin. Ich bin schon ein entspannter Typ, aber ich bin auch ein sehr direkter.
Marco Comin
Musikalische Laufbahn und Vision
Marco Comin begann seine Ausbildung an der Hochschule Hans Eisler in Berlin und machte sich schnell einen Namen als Dirigent. Mit Stationen in Weimar, Kassel, München, Stuttgart und Budapest hat er sich insbesondere mit der Barockmusik profiliert. Comin interpretiert Werke vergessener Komponisten aus der Barock- und Klassikzeit neu.
Generalmusikdirektor ist für ihn keine Position, die in erster Linie mit Macht verknüpft ist: "Ich hätte einen anderen Job gewählt, wenn ich nach Macht gesucht hätte. Für mich ist Musikmachen was völlig anderes – wahrscheinlich genau das Gegenteil", erklärt Comin seine künstlerische Vision.
In Bremerhaven möchte Comin träumen und zugleich realistisch bleiben. "Immer träumen, aber auch mit den Füßen auf den Boden zu bleiben", sagt er mit Blick auf die Verantwortung gegenüber den Künstlern und der Stadt.
Organisatorische Veränderungen und Zukunftsperspektiven
Im Vorfeld hatte es Streit zwischen der Theaterleitung und dem Orchester um die Stellung des Generalmusikdirektors gegeben. Seit 1991 ist der Generalmusikdirektor Teil der dreiköpfigen Theaterleitung, doch mit Marco Comin soll die Stelle nun dem Intendanten unterstellt sein. Viele in der Stadt und im Orchester befürchten, dass damit die klassische Musik an Bedeutung verliert.
Intendant Lars Tietje versichert jedoch, dass der Konzertspielplan und das Budget unverändert bleiben – solange die Stadt nichts kürzt, dafür gibt es aber keine Anzeichen.
Start erst 2026
"Es wird nach wie vor so sein, dass der Generalmusikdirektor seinen Konzertspielplan macht", sagt Tietje. Comin wird eine gestaltende Rolle einnehmen, deren genaue Aufgaben noch besprochen werden. Im Juni soll der Spielplan für die Zeit ab 2026 diskutiert werden, mit dem Ziel, eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Orchester und Theaterleitung zu fördern.
Marco Comin wird auf eine Stelle kommen, in der er gestalten soll und darf, verspricht der Intendant. Wie genau lassen Tietje und Comin noch offen. Im Juni treffen sie sich wieder, um den Spielplan für die Zeit ab 2026 zu besprechen. Alle Seiten wollen sich bemühen, eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Orchester und Theaterleitung herzustellen.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Vormittag, 29. April 2025, 10:40 Uhr