Kruse-Comeback bei Werder? Fritz wiegelt ab – wieder

Bild: dpa | Jens Niering

Clemens Fritz hatte sich zu einer möglichen Rückkehr von Max Kruse an die Weser geäußert und sie ausgeschlossen. In Werders Fanforen verstanden das viele anders.

Clemens Fritz hatte direkt gemerkt, dass seine Worte wohl doch zu viel Raum für Spekulationen gelassen hatten. In der Sendung "Sky90" äußerte sich Werders Sportlicher Leiter am vergangenen Wochenende zum Thema Max Kruse – und schon hofften viele Bremer Fans auf eine Rückkehr des ehemaligen Kapitäns.

Dass Werder die Qualität von Kruse gut gebrauchen könnte, hatte Fritz gesagt. Aber auch sofort angefügt, dass der Verein finanziell leider limitiert ist. Doch diesen Nachsatz hatten in den Werder-Fanforen viele wohl ausgeblendet und nur 'Kruse kehrt zu Werder zurück' herausgehört.

"Ist bei uns kein Thema"

Also stellte Fritz in einer Medienrunde jetzt die Causa Kruse noch einmal und noch deutlicher klar.

Ich schätze Max als Spieler und als Typ sehr und es ist unbestritten, dass er einer ist, der uns in unserer Entwicklung gut tun würde. Aber weder weiß ich etwas, was da in Planung ist, noch ist er bei uns ein Thema.

Werders Sportlicher Leiter Clemens Fritz steht im Innenraum des Weser-Stadions bei einem Interview.
Clemens Fritz, Sportlicher Leiter Werder Bremen

Die Gelegenheit wäre natürlich günstig gewesen, Kruse hätte den VfL Wolfsburg dank einer Klausel ablösefrei verlassen dürfen. Doch diese Frist ist längst abgelaufen und Kruse gehört eben auch nicht zu den Geringverdienern in der Bundesliga.

Sucht Werder eigentlich noch?

Bei Werder ist, laut Sportchef Frank Baumann, der Gehaltsetat schon mehr als ausgereizt. Inzwischen kostet Kruse auch wieder eine Ablösesumme. Und obwohl er unter Niko Kovac seinen Stammplatz los ist – und man ihm seine lange Leine deutlich angezogen hat – wird Kruse sicherlich nicht auf viel Geld verzichten und aus einer romantischen Laune heraus zurück an die Weser kommen.

Kruse hin oder her – ist Werders Kader denn bereits komplett? Schließlich ist das Transferfenster noch gut zwei Wochen geöffnet. "Es ist tatsächlich so, dass nach wie vor Berater anrufen", sagt Fritz: "Aber die angebotenen Spieler sind weniger geworden."

"Wir sind nicht auf der Jagd"

Denn auch bei den Beratern hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Werder wirtschaftlich eingeschränkt ist. Dennoch fügt Fritz hinzu: "Wir führen nach wie vor viele Gespräche und es ist nicht so, dass wir alles abblocken. Wir scouten weiter."

Man möchte bei Werder bereit sein, falls sich doch noch ein Spieler schwerer verletzen sollte oder etwas anderes passiert. "Ich gehe aber nicht davon aus, dass der Fall eintritt", sagt Fritz. Aktiv auf Schnäppchenjagd sei Werder nicht mehr: "Wir sind nicht auf der Jagd und sehr zufrieden mit unserem Kader."

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 16. August 2022, 18:06 Uhr