Trotz Last-Minute-Sieg in Hoffenheim: Werder übt sich in Selbstkritik

Die Freude über den glücklichen 2:1-Erfolg ist groß bei den Bremern. Bei aller Euphorie finden jedoch sowohl Trainer als auch Spieler kritische Worte zur eigenen Leistung.

Hätte Werder gegen Hoffenheim nur einen Zähler geholt, hätten die Bremer sich nicht beklagen können. Immer wieder stürmten die pfeilschnellen TSG-Angreifer in der zweiten Halbzeit auf das grün-weiße Gehäuse. Doch immer wieder kam ihnen ein Abwehrbein oder Werder-Keeper Jiri Pavlenka in die Quere. "Hinten haben wir top verteidigt", resümierte Siegtorschütze Niclas Füllkrug in der ARD.

Unsere große Stärke ist einfach unsere mannschaftliche Geschlossenheit. Jeder wollte diesen Sieg haben und das hat man auf dem Platz auch gespürt.

Werder-Torjäger Niclas Füllkrug in der ARD

Werder-Sieg war "hart erkämpft"

Erst in der Schlussphase sorgten die Bremer vermehrt wieder für Entlastung. Anstatt das Unentschieden beim Stand von 1:1 über die Zeit zu retten, suchten die Grün-Weißen ihr Heil in der ein oder anderen Offensivaktion. Dass eine davon in einem Foulelfmeter und dem anschließenden 2:1-Siegtreffer resultierte, war aus grün-weißer Sicht sicherlich glücklich. Aber: Auch das nötige Glück muss man sich verdienen. "Der Sieg war hart erkämpft", sagte Werder-Torschütze Marvin Ducksch.

Es sollte kein hektisches Spiel werden, aber das ist es dann geworden. Am Ende haben wir gnadenlos zugeschlagen.

Werder-Torschütze Marvin Ducksch in der ARD

Dass sein Team ein Spiel gewonnen hatte, in dem am Ende auch eine eigene Niederlage hätte stehen können, war auch Ole Werner bewusst. "Wir hatten große Probleme und haben einige Chancen zugelassen", sagte der Werder-Trainer. Ein ums andere Mal hätten seine Spieler bei eigenem Ballbesitz "haarsträubende Fehler" gemacht. Womit er wohl unter anderem auf den Ausgleichstreffer abzielte, vor dem Ducksch mit einem Fehlpass leichtfertig den letztendlich erfolgreichen Gegenangriff der Hoffenheimer eingeleitet hatte.

Über 90 Minuten gesehen haben wir nicht unser bestes Saisonspiel gemacht.

Werder-Trainer Ole Werner in der ARD

Füllkrug bemängelt seine eigene "Passgenauigkeit"

Auch Matchwinner Füllkrug, der seit Wochen in überragender Form ist und gegen Hoffenheim ein Tor erzielt sowie eines vorbereitet hatte, war nicht rundum zufrieden mit seiner Leistung. "Natürlich gibt es noch Luft nach oben", sagte der Top-Torjäger der Bundesliga. Bei der "Passgenauigkeit" etwa hätte er nach eigener Einschätzung genauer sein können.

Bei aller Freude über die drei Punkte mischte sich also auch eine gehörige Portion Selbstkritik ins grün-weiße Fazit. Und das aus gutem Grund, wie Werner betont: "Kein Punkt ist für uns selbstverständlich." Denn bei aller Euphorie über die grandiosen Darbietungen ist Werder immer noch eines: ein Aufsteiger. Dass dieser sich statt in großen Worten lieber in Selbstkritik übt, kommt auch bei seinen Anhängern gut an.

Hier können Sie sich externe Inhalte (Text, Bild, Video…) von X anzeigen lassen

Stimmen Sie zu, stellt Ihr Browser eine Verbindung mit dem Anbieter her.
Mehr Infos zum Thema Datenschutz.

Hier können Sie sich externe Inhalte (Text, Bild, Video…) von X anzeigen lassen

Stimmen Sie zu, stellt Ihr Browser eine Verbindung mit dem Anbieter her.
Mehr Infos zum Thema Datenschutz.

Hier können Sie sich externe Inhalte (Text, Bild, Video…) von X anzeigen lassen

Stimmen Sie zu, stellt Ihr Browser eine Verbindung mit dem Anbieter her.
Mehr Infos zum Thema Datenschutz.

Mehr zu Werder:

Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 7. Oktober 2022, 22 Uhr