Mehr Werder-Transfers? Fritz kann Werner nicht alle Wünsche erfüllen

Ole Werder schaut gefrustet.

Werder verliert beim Bundesliga-Auftakt 0:4 gegen den FC Bayern

Bild: dpa | Carmen Jaspersen

Die Bremer Not auf der rechten und linken Seite hat sich bei den Einwechslungen gegen die Bayern gezeigt. Clemens Fritz kann für Ole Werner aber nicht alle Baustellen schließen.

Denkbar schlecht ist Werder bisher in die neue Saison gekommen. Erst schieden die Bremer im DFB-Pokal bei Viktoria Köln aus, dann verloren sie zum Bundesliga-Auftakt 0:4 gegen die Bayern. Der Auftritt gegen den Rekordmeister war zwar über weite Strecken ordentlich, das Ergebnis war es jedoch nicht. Vor dem Spiel am kommenden Samstag (15:30 Uhr) beim SC Freiburg ist daher nun schon ein wenig Druck auf dem Kessel.

Ole Werner bittet in dieser Lage um Verständnis. "Es ist so, wie ich es die letzten Tage und Wochen gesagt habe", sagte der Bremer Coach nach dem Bayern-Spiel. "Wir werden sicherlich ein bisschen brauchen, um in der Saison anzukommen. Weil wir eben eine Vorbereitung hatten, in der wir viel Rotation hatten und viel verschoben haben." Werner setzt darauf, dass mit weiteren Neuzugängen der sportliche Trend wieder nach oben zeigen wird.

Uns würde insgesamt noch ein bisschen Bewegung in der Gruppe guttun. Wir haben insgesamt drei externe Neuzugänge und ein sehr, sehr stabiles Gerüst. Grundsätzlich ist es immer gut, wenn ein bisschen frischer Wind da ist.

Ole Werner, Werder Trainer

Werders Problem auf links ist selbst verschudet

Wie groß die Not ist, zeigte sich auch gegen den Rekordmeister. Mitchell Weiser stand als rechter Schienenspieler in der Startelf, hatte nach einer langwierigen Muskelverletzung aber lediglich Luft für 60 Minuten. Wie schon mehrmals in der Vorbereitung setzte Werner mangels Alternativen als Ersatz auf den nominellen Stürmer Oliver Burke. In der Vergangenheit mussten hier auch schon Leonardo Bittencourt und Romano Schmid aushelfen.

Leon Opitz im Zweikampf mit Mathys Tel
Leon Opitz gab gegen die Bayern sein Debüt in der Bundesliga. Bild: Imago | Jan Huebner

Noch schlechter schaut es auf der linken Seite aus. Hier hat Werder sich letztlich selbst eine Baustelle aufgemacht, indem der Klub vor dreieinhalb Wochen Lee Buchanan an Birmingham City verkauft hat. Ein Ersatz für den Engländer ist immer noch nicht da. Gegen die Bayern wechselte Werner nach 79 Minuten für Anthony Jung den erst 18 Jahre alten Leon Opitz ein, der sein Debüt in der Bundesliga gab. Opitz ist, wie Burke, eigentlich einer für die Offensive, musste nun aber auf einer fremden Position aushelfen. Fast schien es so, als wollte Werner mit dieser Einwechslung nochmal deutlich aufzeigen, mit welchen begrenzten Mitteln er momentan arbeiten muss.

Fritz setzt auf die Rückkehr von Agu

Rechts und links wünscht Werner sich noch Verstärkungen. "Am Ende des Tages bin ich dafür zuständig, mit den Spielern, die da sind, bestmöglich zu arbeiten. Der Verein ist dafür zuständig, die Mannschaft zusammenzustellen", betonte er. Den erhofften Neuzugang für die rechte Seite als Alternative für Weiser wird er dabei wohl nicht bekommen. Das stellte der Sportliche Leiter Clemens Fritz klar.

Wir können wirtschaftlich nur das machen, was umsetzbar ist. Wenn wir die wirtschaftlichen Mittel hätten, würden wir rechts auch noch was machen.

Clemens Fritz

Da das Bremer Portemonnaie schmal ist, wird hier weiterhin auf Felix Agu gebaut. Der 23-Jährige bestritt zuletzt im Oktober 2022 ein Spiel in der Bundesliga, fiel seitdem jedoch aufgrund von Problemen mit der Patellasehne aus. An dieser musste er im Mai auch operiert werden.

Im September, so wird gehofft, soll Agu nun zurückkehren – und dann die Alternative für Weiser sein. Kommen wird somit nur noch ein Spieler für die linke Seite. Laut Medienberichten aus Italien ist hier Fodé Ballo-Touré vom AC Mailand weiterhin ein Kandidat.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 18. August 2023, 23 Uhr