Finale verloren: Bayern lassen Werders Pokal-Traum mit 4:2 platzen

Mutig gespielt, 2 Mal getroffen: Werders Pokal-Niederlage im Video

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Die Bremerinnen gaben alles, doch für den ersten Pokal-Sieg reichte es nicht. Drei Tore von Lea Schüller machten den verdienten Erfolg für die Münchnerinnen perfekt.

Und dann ertönte das Nebelhorn doch noch im Kölner Stadion und der Jubel unter den tausenden Werder-Fans toste fast genauso laut. Da war er, der erlösende Treffer von Rieke Dieckmann zum 1:2, und auf einmal war die Hoffnung bei den Grün-Weißen in diesem Pokal-Finale wieder da.

Die zweite Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit lief bereits und die Spielerinnen von Bayern München waren gedanklich wohl schon mit der verdienten 2:0-Führung in der Kabine. Doch Werder meldete sich in diesem wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte genau im richtigen Moment zurück.

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Werder bricht die schwarze Serie

Ein furioser Lauf von Tuana Mahmoud über die rechte Seite hatte den Treffer vorbereitet und ihr kluger Pass in die Mitte und in den Rücken der Abwehr machte den Weg frei für den wuchtigen Schuss von Dieckmann. Ein geradezu historisches Tor in diesem ersten Pokal-Finale der Werderanerinnen, denn ihnen war seit sechseinhalb Jahren in elf Partien kein einziger Treffer gegen die Bayern gelungen – nun brach die schwarze Serie der Grün-Weißen zur rechten Zeit.

Und obwohl die Bremerinnen mutig und mit vollem Einsatz als starkes Kollektiv auftraten, sollte es am Ende doch nicht sein mit dem großen Traum von der Trophäe. Die Münchnerinnen legten noch zwei weitere Treffer drauf und holten sich mit dem 4:2-Sieg den zweiten Pokal-Sieg nach 2012.

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Werder kann starke Bayern ärgern

Die Enttäuschung war natürlich groß bei den Werderanerinnen nach dem Abpfiff. Doch sie hatten sich nichts vorzuwerfen. Und auch, wenn ihre Köpfe nach der Niederlage noch hingen, sie durften das Stadion erhobenen Hauptes verlassen. Sie hatten sich als Außenseiterinnen teuer verkauft und bis zur letzten Sekunde gekämpft.

Aber die Bayern hatten dieses Finale dominiert, die gerade frisch gekürten deutschen Meisterinnen demonstrierten, wie sehr sie dieses erste Double der Münchner Vereinsgeschichte wollten. Doch die Bremerinnen taten, was sie sich vorgenommen hatten: die Bayern "maximal zu ärgern".

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Furiose Fan-Kulisse der Grün-Weißen

Fans von Werder Bremen halten im dicht besetzten Gästeblock im Kölner Stadion beim Frauen-Pokalfinale ihre Werder-Schals hoch.
Grün-weiße Kulisse: 4.500 Werder-Fans waren im offiziellen Fanblock, im Kölner Stadion waren aber noch etliche mehr. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Und dabei half ihnen die Rekordkulisse von 45.146 Zuschauern, die Werder-Fans standen wie eine lärmende Wand für 90 Minuten hinter ihnen. Man hätte meinen können, das Finale hätte im Weser-Stadion stattgefunden. Zu hören waren nur die Grün-Weißen, die sich mit Gesängen heißer schrien und immer wieder "Steht auf, wenn ihr Bremer seid" anstimmten. Schon vor dem Anpfiff waren die Werder-Spielerinnen nochmals in die Fankurve gelaufen, der Zusammenhalt hätte kaum größer sein können.

Den brauchten die Bremerinnen, denn bereits in der 6. Minute mussten sie den ersten Gegentreffer hinnehmen. Giulia Gwinn war auf der rechten Seite losgeprescht, traf jedoch nur das Lattenkreuz – doch der Abpraller landete in der Mitte bei Lea Schüller, die aus neun Metern den Ball hoch ins Tor köpfte. Vom 0:1 ließen sich die Werder-Spielerinnen nicht entmutigen, sie gaben weiter Vollgas und kamen zu Chancen. Das Glück fehlte jedoch im Abschluss.

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    Die Bremerinnen gaben alles, doch für den ersten Pokal-Sieg reichte es nicht. Drei Tore von Lea Schüller machten den verdienten Erfolg für die Münchnerinnen perfekt.

Am Ende drehen die Bayern auf

Auch die Münchnerinnen blieben offensiv gefährlich, doch erst in der 30. Minute gelang Carolin Simon das 2:0 – sie hämmerte von halblinks nach starker Vorlage von Klara Bühl aus acht Metern den Ball unhaltbar unter die Latte. Dass Werder vor der Pause der 1:2-Anschlusstreffer gelang, dürfte die Bayern-Spielerinnen sicherlich etwas nachdenklicher in die Kabine geschickt haben.

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    Zum ersten Mal stehen die Bremerinnen im Pokal-Endspiel und obwohl sie gegen die Meisterinnen von Bayern München Außenseiterinnen sind, glauben sie an ihre Chance.

Aber das Bremer Tor hatte die Sinne der Münchnerinnen zur zweiten Halbzeit nur umso mehr geschärft. Sie erhöhten den Druck. Nur mit großer Mühe konnte Kapitänin Lina Hausicke in der 55. Minute das 1:3 durch Bühl verhindern, sie warf sich beherzt in den halbhohen Schuss aus elf Metern.

Die Werderanderinnen probierten es über Eckbälle, doch ohne Glück. Die Bayern ließen dagegen dicken Chancen liegen, schlugen in der 65. und 79. Minute dann nochmals durch Schüller zum 3:1 und 4:1 zu. In dieser kräftezehrenden Partie hatten die Bremerinnen ihr Bestes gegeben, die Münchnerinnen waren an diesem Tag aber einfach stärker. Mit dem Schlusspfiff legte Larissa Mühlhaus noch das zweite Tor für Werder nach. Es änderte den Ausgang nicht mehr, unterstrich aber den tollen Auftritt der Grün-Weißen.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 1. Mai 2025, 18 Uhr