Fischtown Pinguins wie im Rausch – und im Dauerstress

Coach Popiesch zum Lauf der Pinguins: "Sind nicht mehr ausrechenbar"

Bild: Radio Bremen

Das Eishockey-Team aus Bremerhaven ist nach dem Zwölf-Tore-Festival in Wolfsburg zurück an der DEL-Spitze. Zum Feiern bleibt keine Zeit, der Spielplan ist heftig.

Am Ende dieses Spektakels mussten sie sich erstmal kurz sammeln bei den Fischtown Pinguins. Die Spieler auspowert, der Trainer mitgerissen. Was für ein Abend in Wolfsburg. "Das war eine Achterbahnfahrt, es ging auf und ab", meinte Coach Thomas Popiesch.

Diese wilde Partie, die die Bremerhavener noch mit 7:5 gewannen, war beste Werbung für den Eishockey-Sport. Ein packendes Nordderby, das alles zu bieten hatte, und den Pinguins wieder die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey-Liga bescherte.

4 Pinguins-Tore in 4 Minuten

Im zweiten Drittel drehten die Bremerhavener so richtig auf, schossen vier Tore in vier Minuten und gingen mit 5:2 in Führung. Aber damit war das Spiel längst nicht entschieden.

Das zweite Drittel war stark von uns, aber dann haben wir sie wieder herankommen lassen und es interessant gemacht – das wollten wir natürlich eigentlich nicht. Am Ende haben wir die drei Punkte, nur das zählt.

Pinguins-Torschütze Jan Urbas

Bitter: 2 Verteidiger verletzen sich

Einen bitteren Beigeschmack bekam der süße Sieg aber dennoch für die Pinguins, denn mit Patch Alber und Nicholas B. Jensen verletzten sich gleich zwei Verteidiger. "Am Ende fehlte uns nach den beiden Ausfällen etwas die Kraft", stellte Trainer Popiesch fest: "Aber die Mannschaft hat super gekämpt und letztlich auch verdient gewonnen."

Zeit zum Ausruhen und gar ein bisschen zu feiern haben sie aber nicht, der DEL-Spielplan hat es in sich: Sonntag, Dienstag, Freitag, Sonntag – vier Spiele in acht Tagen, ein heftiger Rhythmus.

"Wir arbeiten richtig gut als Team"

Eishockey-Spieler der Fischtown Pinguins klatschen an der Bande mit den Spielern auf der Bank ab.
Ein Team wie eine Einheit: Bei den Fischtown Pinguins stimmt es derzeit in jedem Mannschaftsteil. Bild: Imago | Eibner

Am Dienstag sind zunächst die Münchner zu Gast in Bremerhaven, mit nur einem Punkt Rückstand sitzen sie den Pinguins im Nacken. Am Freitag ein weiteres Heimspiel gegen Straubing, am Sonntag geht es mit dem Bus wieder gen Süden nach Ingolstadt. Fischtown im Dauerstress – und doch so überraschend erfolgreich. Der Underdog aus Bremerhaven mischt die Liga zum Saisonstart mächtig auf.

Wir spielen sehr konstant und alle vier Reihen funktionieren, jeder hängt sich rein. In den meisten Partien ist unsere Defensive zudem sehr gut. Wir arbeiten einfach richtig gut als Team.

Pinguins-Stürmer Jan Urbas

"Das macht uns gefährlicher"

Das Team ist ein Team, so sieht auch Trainer Popiesch das Erfolgsrezept der Pinguins. Dabei hatte man sie vor der Saison eher im unteren Drittel der Tabelle vermutet, schließlich ist die Liga extrem stark besetzt. Doch die Bremerhavener mischen die DEL ordentlich auf.

Zur Zeit ist das Team sehr ausgeglichen, jede Reihe bringt seinen Beitrag, auf unsere Torhüter ist Verlass und wir sind vorne nicht mehr so ausrechenbar – das macht uns im Moment vielleicht etwas gefährlicher als sonst.

Pinguins-Coach Thomas Popiesch

Mehr zum Thema:

Autorin

Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 23. Oktober 2022, 19:30 Uhr