Neuer Skandal-Profi trifft direkt für die Pinguins – und wird gefeiert

Fischtown Pinguins rücken näher an die Playoffs heran

Bild: Imago | Kolbert-Press

Beim 5:2-Sieg gegen die Kölner Haie traf auch Jake Virtanen für die Bremerhavener. Der Neuzugang bekam vorab ein gewaltiges negatives Echo – jedoch nicht von den Fans.

Als die Schlusssirene in der Eisarena Bremerhaven ertönt war, da brach auch das Getöse auf den Rängen so richtig los. Die 4.600 Eishockey-Fans feierten am Sonntag den 5:2-Sieg ihrer Fischtown Pinguins und sie feierten ihn: Jake Virtanen.

"Wenn er jetzt schon ein Tor schießt, sind wir umso glücklicher", freute sich Pinguins-Coach Thomas Popiesch im Gespräch mit Bremen Eins über den ersten Treffer seines Neuzugangs in dessen erstem Heimspiel.

"Jake soll bei uns zu alter Stärke zurückfinden"

Ganz so glücklich war dabei aber wohl nicht jeder über die Verpflichtung des Skandal-Profis, über den viele unschöne Schlagzeilen zu lesen waren. Das negative Echo im Netz war gewaltig.

Doch die Fans in der Halle schien das wenig zu interessieren, schließlich war der 26-jährige Kanadier zwar wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt, aber nicht verurteilt worden. Demnach gilt er als unschuldig.

Und so empfingen ihn die Pinguins-Fans dann auch mit tosendem Applaus und bejubelten ihn für seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1. Virtanens Abgang von seinem Schweizer Klub war nicht ohne Nebengeräusche abgegangen, für den kleinen Bremerhavener Verein ist ein Spieler seines Kalibers jedoch ein Geschenk.

Dass er Eishockeyspielen kann, zeigt, dass er 300 Mal schon in jungen Jahren in der NHL gespielt hat. Wir wollen ihm hier die Möglichkeit geben, wieder zu alter Stärke zurückzufinden.

Pinguins-Coach Thomas Popiesch bei Bremen Eins

"Wir müssen Jake noch Zeit geben"

Dessen alte Stärke können die Pinguins in dieser heißen Schlussphase der DEL-Hauptrunde gut gebrauchen, denn mit dem ersten Sieg nach drei Niederlagen in Folge ist Popieschs Team nun wieder in Schlagdistanz zu den direkten Playoff-Rängen.

Als Tabellensiebter liegen die Bremerhavener nur noch einen Platz dahinter und können am Dienstagabend um 19 Uhr in eigener Halle gegen die Düsseldorfer EG weiter aufholen. Wieder mit einem torgefährlichen Virtanen?

Wir müssen Jake trotzdem Zeit geben. Denn die Intensität in der DEL ist höher, als die letzten zwei Monate in der zweiten Schweizer Liga. Daher geben wir ihm noch zwei, drei Wochen – dann kann er uns richtig helfen.

Pinguins-Coach Thomas Popiesch bei Bremen Eins

Gegen Düsseldorf soll es weniger hitzig werden

So oder so erwartet Popiesch am Dienstag eine ähnlich intensiv-geführte Partie wie gegen die Kölner Haie. Für viele Teams geht es noch um alles. Doch am Sonntag war es ziemlich hitzig auf dem Eis zugegangen. Das wollen die Pinguins lieber vermeiden.

"Wir müssen eine gute Balance finden zwischen Aggressivität und dass man nicht überdreht", so der Coach: "Denn die warten auf die Konter, die durch die Lücken dann entstehen."