SV-Last-Minute: Werder kann einfach nur auf den letzten Drücker

Tore in der Nachspielzeit, das ist irgendwie Werders Ding in dieser Bundesliga-Saison. Auch beim 2:0-Sieg in Bochum. Doch das Spektakel kann nicht immer gut ausgehen.

Jenen, die es am Samstagnachmittag mit dem VfL Bochum hielten, dürfte es wohl schwer gefallen sein, an einen Fußballgott zu glauben. Zwei Tore waren dem Tabellenletzten aberkannt worden, bitterer ging es gegen Werder kaum.

Die Bremer dagegen standen an diesem Tag mal wieder mit Fortunas Mächten im Bunde, denn einmal mehr kippte eine Partie in einer turbulenten Schlussphase noch auf Werders Seite. "Wir hatten heute das Quäntchen Glück, das man braucht", sagten Kapitän Marco Friedl und Trainer Ole Werner unisono nach dem 2:0-Sieg. So kann man es auch ausdrücken.

Füllkrugs Doppelpack erlöst Werder

Bochums Coach Thomas Reis konstatierte dagegen: "Wir müssen schauen, dass wir uns das Glück erarbeiten." Werder hatte es geschafft, in einem Spiel, das man durchaus hätte verlieren können. Aber die Werner-Elf tritt bisher mit wildem Siegeswillen an – der sich nun regelmäßig in den nervenaufreibenden Schlussminuten entlädt.

Dieses Mal war der Bremer Erlöser Niclas Füllkrug, der mit seinem Tor in der 86. Minute und dem verwandelten Foulelfmeter in der zweiten Minute der siebenminütigen Nachspielzeit den späten 2:0-Sieg besiegelte.

Jedes Spiel war ein hartes Stück Arbeit. Jeder Punkt, den wir auf der Habenseite haben, bringt uns weiter. Deswegen sind wir froh, dass wir heute gleich drei mitnehmen konnten. Wir müssen weiter so um jeden Punkt kämpfen, es wird mit Sicherheit nicht einfacher.

Werder-Torschütze Niclas Füllkrug in der ARD

Sieben Tore in den Schlussminuten

Der Start in die Saison ist den Aufsteigern aus Bremen definitiv gut geglückt, mit acht Punkten aus fünf Spielen steht Werder vorerst als Achter auf einem sehr ordentlichen Mittelfeldrang. Und das eben hauptsächlich, weil Toreschießen auf den allerletzten Drücker Werders Ding geworden ist.

Sieben der zwölf Treffer fielen in der Schlussphase und gegen Bochum kassierte Werder zudem erstmals kein Gegentor – obwohl der Tabellenletzte einige hochkarätige Chancen hatte. So aber sind die Bremer inzwischen zum SV-Last-Minute geworden, vom Gegner einfach nicht kleinzukriegen.

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Werders Mann für gewisse Minuten

Ein Faktor ist dabei für Füllkrug Neuzugang Oliver Burke, Werders Mann für die gewissen Minuten. In zwei Spielen traf der kernige Schotte selbst in der Nachspielzeit, gegen Bochum leistete der Joker tatkräftige Mithilfe.

Hintenraus bringt 'Burki' eine Qualität mit, die uns einfach jedes Mal nochmal hilft. Er ist an beiden Toren entscheidend beteiligt, den Elfmeter holt er auch raus. Wir haben da eine kleine Waffe in der Hinterhand, die uns Last-Minute helfen kann.

Werder-Torschütze Niclas Füllkrug in der ARD

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"Turbulentes Spiel mit besserem Ende für uns"

Trainer Werner hatte sich allerdings ein bisschen weniger Drama bei seinen Spielen gewünscht, zumindest aber hatte seine Elf mit vereinten Kräften und Fortunas Hilfe keinen Gegentreffer zugelassen. Die Arbeit unter der Woche in Sachen Defensive hatte in Ansätzen gefruchtet.

Es war ein sehr turbulentes Spiel mit dem besseren Ende für uns. Wir haben es nach den ersten zehn Minuten ganz ordentlich gemacht, aber nicht geschafft, in Führung zu gehen. Bochum hatte in der zweiten Halbzeit mehr vom Spiel als wir, wir sind nicht so in unser Spiel gekommen, haben dann aber das Quäntchen Glück, das man braucht. Wie wir verteidigt haben, das ist eine klare Leistungssteigerung.

Werder-Trainer Ole Werner

Auf den Werder-Coach wartet trotz des imposanten Starts weiterhin viel Arbeit. Denn das Torfestival in der vergangenen Woche gegen Frankfurt war Warnung genug, dass Werders Spektakel nicht immer ihr Happy End finden.

Werder-Coach Werner: "Hatten in Bochum das Quäntchen Glück"

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende im Stadion, 3. September 2022, 17:50 Uhr