Warum die Weser für Wassersportler gefährlich werden kann

Ein Mann ist bei einem Ruderbootunfall auf der Weser tödlich verunglückt. Immer wieder sterben Wassersportler. Die DLRG warnt: Der Fluss sollte nie unterschätzt werden.

Es war ein Unfall mit tragischem Ende: Zwei Männer sind auf der Weser mit einem Ruderboot gekentert, einer von ihnen überlebte es nicht. Rettungskräfte waren zwar schnell vor Ort, doch an Land konnte der Notarzt nur noch den Tod feststellen. Immer wieder gibt es in Bremen auf der Weser Unfälle, die tödlich enden. Aber wo lauern die Gefahren für Wassersportler?

Zwar gebe es immer wieder Einsätze auf der Weser, teilt Philipp Postulka, Sprecher des Bremer Landesverbandes der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), mit. Doch einen merklichen Anstieg habe es nicht gegeben.

Rettungswesten können Leben retten

Egal, ob man mit dem Ruder-, Segel- oder Motorboot unterwegs ist: Falls man ins Wasser fällt, ist laut Postulka das Auftriebsmittel entscheidend für die Sicherheit. Damit gemeint ist die Rettungsweste: Sie gibt es als Feststoffweste, die immer einsatzbereit ist, sowie als Weste mit Automatik. Diese haben einen Gas-Zylinder eingebaut. Wenn der Träger ins Wasser fällt, füllt sich die Weste automatisch mit CO2 und sorgt für Auftrieb. Solche Westen müssten allerdings regelmäßig geprüft werden, sagt Postulka.

Ein weiteres Sicherheitsrisiko ist die Wassertemperatur. Wenn diese niedrig ist, unterkühlen gekenterte Wassersportler schnell, sagt Postulka. Auch warme Kleidung könne ein Sicherheitsrisiko im Winter sein. Sie saugt sich voll, wird schwer und zieht den Schiffsbrüchigen schnell nach unten. Auch in so einem Fall helfe die Rettungsweste.

Große Schiffe können nur schwer ausweichen

Das Bundesverkehrsministerium hat einen ausführlichen Leitfaden zum Thema Sicherheit auf dem Wasser veröffentlicht. Zu guter Seemannschaft gehöre etwa, dass Schiffsführer ihre Fähigkeiten richtig einschätzen und sich über das Gebiet informieren, in dem sie unterwegs sind. Auch sollten Gäste an Bord eingewiesen und mit Sicherheitsvorkehrungen vertraut gemacht werden.

Zudem sollten sich Wassersportler von der Berufsschifffahrt fernhalten. Große Schiffe üben etwa eine Sogwirkung am Achterschiff – dem Heck – aus. Zudem sollten Wassersportler auf Binnenschifffahrtsstraßen selbst großen Schiffen ausweichen, wenn sie Vorfahrt haben. Denn größere Schiffe hätten weniger Möglichkeiten, zu manövrieren und brauchen länger, um auszuweichen.

Zu den zehn wichtigsten Sicherheitsregeln gehört es auch, stets Ausguck zu halten. So könnten Kollisionen mit anderen Schiffen oder Gegenständen im Wasser vermieden werden. Bei Nebel sollten Wassersportler den sicheren Liegeplatz nie verlassen.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 15. September 2022, 6:30 Uhr