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Bundesweiter Warntag: Was heute wann beim Alarmtest passieren wird

Bild: Imago | Sylvio Dittrich

In Bremen und Bremerhaven sollen um 11 Uhr die Handys piepsen und die Sirenen schrillen. Aber keine Panik! Das ist alles nur ein Test.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe führt am Donnerstag eine große Probewarnung durch. Dieser soll dazu dienen, die technische Infrastruktur zu testen, um für den Katastrophenfall gerüstet zu sein. Den ersten Warntag gab es 2020, seit dem findet er jährlich am zweiten Donnerstag im September statt.

Warum gibt es den Warntag?

Im Katastrophenfall sollen alle rechtzeitig vor einer Katastrophe – wie einer Flut oder einem Feuer – gewarnt werden. Um sicherzustellen, dass im Ernstfall auch alle Warnsysteme funktionieren, gibt es den Warntag vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Bevölkerung soll sich dadurch auch an die Warnsysteme gewöhnen und im Notfall wissen, was zu tun ist, so das Bundesamt.

Wovor wird gewarnt?

"Die Ursache für eine Warnung kann ganz verschieden sein. So kann der Grund zum Beispiel eine Naturgewalt sein, wie beim Ahrtal. Es kann aber auch terroristische Hintergründe haben", sagt der Bremer Katastrophenschutzbeauftragte Karl-Heinz Knorr. Dabei müssen es aber nicht immer Großereignisse sein. Auch vor einer starken Rauchentwicklung oder einer Bombenentschärfung kann gewarnt werden. Erst Ende August war das zuletzt in Bremen der Fall. Die Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Hemelingen verlief reibungslos.

Wie wird gewarnt?

Bundesweit wird um 11 Uhr über das sogenannte Modulare Warnsystem (MoWaS) gewarnt. Da sind zum Beispiel die Warntafeln an den Bushaltestellen in Bremen dran angeschlossen. Die Warnung geht aber auch über Apps wie Nina sowie über Radio und TV raus. Im letzten Jahr wurde auch der Mobilfunkdienst Cell Broadcast erprobt. Im Katastrophenfall schickt dieser Dienst eine SMS an alle Handybesitzer. Damit das auch klappt, sollte man das aktuellste Betriebssystem haben. Nicht jedes Handy kann zudem die Warnung empfangen. Auf der Website des Bundesamts gibt es eine Liste mit Mobiltelefonen, die zu alt für die Warnmeldung sind.

Die Länder haben zusätzlich die Möglichkeit, ihre eigenen Warnmittel zu testen. In Bremerhaven werden 18 von 34 Sirenen zu hören sein. Dazu kommen die Kirchenglocken mit einem Notläuten. Anders als im letzten Jahr sollen auch in Bremen Sirenen zu hören sein. Beim letzten Warntag waren sie noch nicht installiert. Diesmal sollen im Stadtgebiet zehn von insgesamt 43 neuen Sirenen startklar sein. Außerdem werden die Feuerwehren die Bevölkerung über soziale Medien informieren, ergänzt der Experte Karl-Heinz Knorr.

Muss ich mich vorbereiten?

"Nein, eigentlich nicht", sagt der Katastrophenschutzbeauftragte. Eine Warn-App wie Nina oder Katwarn könne man sich aber vorab herunterladen. Auch darüber sollen Mitteilungen verschickt werden. Wichtig sei aber, sich zu merken, wie gewarnt wird, um den Alarm im Notfall richtig einordnen zu können.

Wann ist der Test am Warntag vorbei?

Die offizielle Entwarnung soll um 11.45 Uhr folgen. Wie zuvor die Warnung, wird diese über die Warnmittel und Endgeräte versendet. Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet. Die Möglichkeit wird derzeit von den Mobilfunknetzbetreibern geprüft.

Was, wenn ich nicht gewarnt werde?

Der Warntag gilt auch als Test. Deshalb setzt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf Rückmeldungen aus der Bevölkerung: Wenn am Donnerstag um 11 Uhr keine Warnung ankommt, kann man das melden. Dafür gibt es eine Umfrage auf www.bbk.bund.de. Die kann ab 11 Uhr ausgefüllt werden.

QR-Code, der auf eine URL verweist
Keine Warnung bekommen? Dieser QR-Code verweist auf die offizielle Umfrage zum Warntag: www.warntag-umfrage.de Bild: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 13. September 2023, 19:30 Uhr