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Viele Kinder in Bremen erkranken gerade an Streptokokken

Krankes Kind auf Couch, im Vordergrund Tabletten
Nach Angaben des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Bremen sind die Verläufe oft milde und müssen lediglich symptomlindernd behandelt werden. Bild: dpa/phototek | Ute Grabowsky

Derzeit erkranken viele Kinder in Bremen an Streptokokken. Das haben Kinderärzte bestätigt. Wir klären die Hintergründe.

Halsschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Bauchschmerzen – so sehen wohl die Symptome vieler Kinder im Land Bremen aus, die gerade krank zu Hause sind. Denn aktuell gibt es neben Corona-Fällen auch sehr viele Streptokokken-Fälle in Bremen und Bremerhaven. Dieses Phänomen ist nicht typisch bremisch, sondern ist gerade in ganz Deutschland und sogar in Teilen Europas zu beobachten.

Weiß man denn, wie viele Kinder momentan so eine Infektion haben?

Nein, man kann die Zahl nur grob schätzen, weil diese Fälle nicht meldepflichtig sind. Von der Corona-Pandemie kennen wir das ja, dass der Hausarzt oder das Testcenter dem Gesundheitsamt Bescheid geben muss, falls man positiv ist. Das ist bei den Streptokokken nicht der Fall. Aber Kinderärzte haben buten un binnen das bestätigt, dass es in Bremen und Bremerhaven eine Streptokokken-Welle gibt, die sogar deutlich höher ist, als in den Vorjahren.
Wer momentan zum Kinderarzt muss, hat das mit Sicherheit auch schon bemerkt. Viele Kinder sitzen im Wartezimmer mit Husten, Fieber und Erbrechen – das sind die klassischen Symptome. 

Aber warum gibt es denn gerade so eine große Welle an Streptokokken-Fällen?

So ganz wissen das die Ärzte und Forscher nicht, aber sie haben verschiedene Vermutungen. Eine davon ist, dass durch die ganzen Corona-Schutzmaßnahmen die Infektionen in den vergangenen Jahren sowieso sehr niedrig waren. Jetzt wo die Schutzmaßnahmen weg sind, treten diese Erkrankungen eben häufiger auf.

Und was soll man machen, wenn man krank ist?

Nach Angaben des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte Bremen sind die Verläufe oft milde und müssen lediglich symptomlindernd behandelt werden. Wenn die Betroffenen schwerer erkranken (hohes Fieber, ausgeprägtes Krankheitsgefühl), sind Streptokokkeninfektionen mit lang bewährten Antibiotika (vorrangig Penizillin) gut zu behandeln. Deutlich beeinträchtigte Kinder sollten daher immer in der Kinder- und Jugendarztpraxis vorgestellt werden. Kinder mit leichten Symptomen, die sich jedoch abgeschlagen und unwohl fühlen oder Fieber haben, sollten natürlich Schule und Kindergarten nicht besuchen, müssen aber nicht immer ärztlich gesehen werden. Unbeeinträchtigte Kinder mit leichten Erkältungssymptomen wie Halskratzen, Schnupfen oder gelegentlichem Husten können Kita und Schule besuchen. Anders als bei Röteln besteht bei Schwangeren keine Gefahr durch die Infektion, so die Kinder- und Jugendärzte.

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Bild: Radio Bremen

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Autor

  • Fabian Metzner
    Fabian Metzner

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Bremern Vier läuft, 7. März 2023, 12:15 Uhr