Tote Schafe in Bremen-Seehausen: Risse durch Hund doch nicht bestätigt
Die Gesundheitsbehörde meldete am Mittwoch, ein Hund stecke hinter den Schafsrissen auf dem Hof eines Züchters. Das ist faktisch aber derzeit nicht gesichert.
Die im Januar getöteten sieben Schafe im Bremer Ortsteil Seehausen sind wohl nicht von einem Wolf gerissen worden. Das hat laut Gesundheitsbehörde ein Gentest ergeben. An keinem Tier sei Wolfs-DNA gefunden worden. Stattdessen wurde die DNA eines Hundes gefunden, wie die Umweltbehörde am Donnerstag mitteilte. Schafehalter und Jäger hatten wegen der Bissspuren einen Wolf verdächtigt.
Dass ein Hund die Schafe gerissen hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht sicher. Das teilte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag auf Anfrage von buten un binnen mit. In einer Pressemitteilung der Behörde vom Mittwoch hieß es noch, ein Hund habe die Schafe gerissen. Nun heißt es von der Behörde, dass mit Sicherheit ein Hund an den Schafen war und diese gerissen haben könnte.
Hunde waren bei der Probenentnahme anwesend
Schafzüchter Dennis Mahlstedt hält selbst Hunde auf seinem Hof. Auch bei der DNA-Probenentnahme waren die Hunde in unmittelbarer Nähe der Schafskadaver, wie etwa ein Fernsehbeitrag von buten un binnen zeigt. Es ist also nicht auszuschließen, dass dabei oder im Vorfeld DNA von den Hunden des Züchters auf die toten Schafe übertragen wurden. Auch die Gesundheitsbehörde schreibt, dass dies etwa bei der Entsorgung der toten Tiere passiert sein könnte.
Ob nun die gefundenen DNA-Spuren zu den Hunden des Schafzüchters Mahlstedt oder eines anderen Hundes gehören, ist daher noch offen. Laut Gesundheitsbehörde wurden DNA-Proben von den Hunden des Schafzüchters genommen. Diese werden nun mit den DNA-Spuren von den Schafskadavern verglichen. Eine Auswertung soll in ungefähr zwei Wochen vorliegen, so die Behörde.
Die Landesjägerschaft teilt am Donnerstag auf Anfrage mit, dass es sich bei den Rissen um einen Hund oder einen Wolf handeln könnte. Auf dem Hof Mahlstedts habe es in der Vergangenheit sowohl Risse von einem Wolf als auch von Hunden gegeben. Dass die Hunde des Züchters Mahlstedt die Schafe gerissen haben, ist laut Gesundheitsbehörde jedoch unwahrscheinlich: Nach den ersten gerissenen Schafen habe er eigener Aussage nach seine Hunde nicht mehr vom Hof gelassen, zudem seien seine Hunde bei den Angriffen selbst verletzt worden.
Rückblick: Das ist im Januar passiert
Der Schafzüchter Dennis Mahlstedt hatte sieben Schafe verloren, weitere sieben galten als vermisst. In den Nächten vor dem 24. Januar gab es mehrere Angriffe auf die Schafe des Züchters. Er war überzeugt, dass es sich bei den Attacken um einen Wolf handelt. Auch Marcus Henke, Präsident der Landesjägerschaft, vermutete mit Blick auf die Bisswunden einen Wolf. "Es gibt sehr wenige Hunde, die in der Lage sind, so etwas zu machen", sagte er zu buten un binnen. Gemeinsam hat Mahlstedt mit Henke und einer Wolfsberaterin DNA-Proben von den toten Tieren genommen.
Hätte der DNA-Test doch bestätigt, dass ein Wolf hinter den Angriffen steckt, hätte dies bedeutet, dass das Tier zum Abschuss freigegeben wird. Das teilte die Umweltbehörde mit. Weil dies ein Präzedenzfall gewesen sei, wolle man den Fall genau prüfen, so eine Behördensprecherin.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 14. Februar 2024, 18 Uhr