Mosaic-Versorgungsschiffe starten von Bremerhaven aus in die Arktis

Nachdem die Mosaic-Expedition wegen Corona-Einschränkungen von der Versorgung abgeschnitten war, kann das Team nun ausgetauscht werden. Zwei Schiffe starten dazu aus Bremerhaven.

Das Forschungsschiff Maria S. Merian legt vom Pier in Bremerhaven ab.
Abschied von der "Maria S. Merian": Das Forschungsschiff fährt der "Polarstern" entgegen. Bild: Radio Bremen

Die Mosaic-Expedition bekommt nun verspätet ein neues Team und Versorgungsgüter. Eigentlich sollte die Mannschaft schon Anfang April erneut ausgetauscht werden. Wegen der Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie war das aber nicht wie geplant mit Flugzeugen möglich. Der deutsche Eisbrecher "Polarstern" driftet schon seit Herbst 2019 eingefroren im Eis durch das Nordpolarmeer. Wissenschaftler aus 20 Nationen sind an dem Projekt beteiligt, einmal konnte das Team bereits ausgetauscht werden.

"Polarstern" unterbricht Expedition

Ab Montag bringen zwei Forschungsschiffe das neue Team sowie Versorgungsgüter zur "Polarstern". Sie sollen gegen elf Uhr in Bremerhaven aufbrechen und dem Schiff des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts entgegenfahren. Der Forschungseisbrecher unterbricht dafür seine Expedition für etwa drei Wochen. Südlich der Eisgrenze sollen sich die Schiffe treffen. Voraussichtlich in einem eisfreien Fjord um Spitzbergen legen sie sich dann nebeneinander, die Crews werden ausgetauscht und Lebensmittel und Ausrüstung mit Hilfe von Bordkränen übernommen. Anschließend wird die "Polarstern" mit dem neuen Team wieder zurück ins Eis fahren und die Expedition fortsetzen.

Mosaic ist bisher größte Arktis-Expedition

Die Mosaic- Expedition unter Leitung des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts gilt als bislang größte Arktis-Expedition. Der Forschungseisbrecher "Polarstern" befindet sich derzeit auf einer einjährigen Expedition. Die Wissenschaftler wollen Daten sammeln, um mehr über den Klimawandel zu erfahren. Denn nirgends erwärmt sich die Erde den Forschern zufolge schneller als in der Arktis. Gleichzeitig sei die Arktis die Region, in der die Wissenschaft das Klimasystem noch am wenigsten verstehe. Das Budget der Expedition beträgt über 140 Millionen Euro.

Forscher berichtet von AWI-Expedition im ewigen Eis

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 18. Mai 2020, 6 Uhr

Archivinhalt