Bremische Evangelische Kirche startet Hilfsangebote für Bedürftige

Bild: dpa | Hauke-Christian Dittrich
  • Kostenlose Angebote an mehr als 30 Angeboten in der Hansestadt.
  • Kirche will von der Energiekrise Betroffenen helfen.
  • Mittagstische, Cafés und Indoor-Spielplätze unter den Angeboten.

Wärmestuben in allen Stadtteilen: Die Bremische Evangelische Kirche hat zusammen mit der Diakonie ihre Aktion "Orte der Wärme" in der Hansestadt offiziell gestartet. Dahinter stecke die Idee, angesichts der Energiekrise im bevorstehenden Winter mit möglichst vielen gemeinsamen Aktivitäten mittellose und einsame Menschen zu unterstützen, erläuterte der leitende Theologe Bernd Kuschnerus.

Kosten für Heizung, Personal, Material und Verpflegung werden seinen Informationen zufolge aus einem Fonds in Höhe von voraussichtlich 300.000 Euro bezahlt. Zu den für alle Gäste kostenlosen Angeboten an derzeit mehr als 30 Orten gehören beispielsweise Mittagstische, Cafés und Indoor-Spielplätze. Eingeladen seien insbesondere Menschen mit kleiner Rente, Studierende, Wohnungslose und alle mit geringem Einkommen, die sich derzeit nicht trauten, die Heizung anzustellen und die hohen Kosten für Lebensmittel kaum noch bezahlen könnten.

In Bremen sollte möglichst niemand hungern und frieren müssen.

Bernd Kuschnerus, Pastor der Bremischen Evangelischen Kirche

Gesellschaftlicher Zusammenhalt soll gestärkt werden

Zwar könnten Kirche und Diakonie die aufgrund der Energiekrise klar erkennbaren Lücken im Sozialsystem nicht schließen, räumte Kuschnerus ein. "Aber sie können einen Beitrag zu mehr menschlicher Wärme und gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten, damit der bevorstehenden Winter kein 'Wutwinter' wird. Warme Herzen und warme Füße – das ist das Ziel."

Die Bremische Evangelische Kirche kooperiert für die "Orte der Wärme" mit der Diakonie in der Hansestadt. Sie beteiligt sich den Angaben zufolge mit dem Kältebus der Johanniter, dem Diakonie-Krankenhaus im Bremer Westen, mit zusätzlichen Koch- und Backtagen sowie der Seemannsmission.

Kirchen wollen Mehreinnahmen für Hilfsangebote verwenden

"Da die Seeleute ihre Schiffe oft nicht verlassen können, kommt die Seemannsmission mit warmer Unterwäsche, dicken Socken und Shirts zu ihnen an Bord", sagte Diakonie-Sprecherin Ute Schröder. Die Wärmestuben gehören zu den Aktionen, die jetzt im Rahmen der Kirchenkampagne #Wärmewinter bundesweit anlaufen: Die beiden großen Kirchen in Deutschland wollen ihre steuerlichen Mehreinnahmen aus der im September ausgezahlten Energiepreispauschale des Bundes für Menschen verwenden, die in besonderem Maß von den Auswirkungen der Energiepreiskrise betroffen sind.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 29. November 2022, 19:30 Uhr