Krise bei der Meyer-Werft in Papenburg: Kritik am Stellenabbau

Neu lackiert wird das Traditionsschiff "Gesine von Papenburg" von Mitarbeitern der Meyer Werft auf einem Tieflader gesichert.

Betriebsrat: Stellenabbau bei der Meyer-Werft ist nicht verhandelbar

Bild: dpa | Lars Klemmer

Bei der Meyer-Werft in Papenburg sollen 440 Stellen abgebaut werden. Gewerkschaft und Betriebsrat kritisieren die Pläne und sehen andere Möglichkeiten für die Werft, Geld einzusparen.

Ein Stellenabbau bleibt auch nach Bekanntgabe der Zahlen für Gewerkschaft und Betriebsrat nicht verhandelbar. Das würde vielleicht 33 Mio Euro einsparen, hat Betriebsrat Andreas Hensen ausgerechnet. Da lasse sich Geld leichter woanders auf der Werft sparen. IG-Metall-Sekretär Thomas Gelder spricht von einem aufgeblähten Führungsapparat und vielen hundert Beschäftigten von Fremdfirmen, wo die Werft kürzen solle – und nicht bei den Stammbeschäftigften.

Wirtschaftsminister will sich Beschäftigungsmodell anschauen

Die Arbeitnehmerseite kritisiert zudem wenig lukrative Geschäftsfelder: Schwimmende Häuser und Kreuzfahrtterminals etwa oder den Yachtenbau. Es gebe leichte Signale, zumindest über Fremdbeschäftigte noch mal zu reden, sagte der IG-Metall-Sekretär. Das solle ab kommendem Montag passieren. Auch Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) will sich das Beschäftigungsmodell auf der Werft noch mal genauer ansehen.

Der Sanierer der Meyer-Werft in Papenburg hat am Mittwoch ein finanzielles Loch von 2,8 Milliarden Euro bis 2027 publik gemacht. Bis Ende November müssen 550 Millionen Euro her, sonst droht der Werft die Insolvenz. Bis Ende Juni soll klar sein, wie und wo rund 440 Stellen abgebaut werden.

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Autor/Autorin

  • Autor/in
    Thomas Stahlberg

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 30. Mai 2024, 7 Uhr