LNG-Terminal: Naturschützer befürchten schlimme Folgen fürs Wattenmeer

An dem zukünftigen Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) finden Bauarbeiten statt.

Wieso Umweltverbände gegen LNG-Terminals in Wilhelmshaven sind

Bild: dpa | Sina Schuldt
  • Infoveranstaltung in Wilhelmshaven zum Thema Umweltschutz und LNG-Terminals.
  • Umweltschützer halten Risiko von Chlor im Wattenmeer für zu hoch.
  • Umweltminister verspricht, Standards einzuhalten.

Im Streit um ein erstes LNG-Terminal für Deutschland in Wilhelmshaven bleiben die Positionen zwischen Politik und Umweltverbänden unversöhnlich. Bei einer Infoveranstaltung am Dienstagabend in Wilhelmshaven haben mehr als 250 Bürger darüber diskutiert. Ein Thema war Chlor, das bei der Gas-Aufbereitung in großen Mengen in die Jade gespült werden soll.

Trotz Aufregung im Publikum lief die Debatte sachlich ab. Die Natur- und Umweltverbände halten das Risiko für das Wattenmeer durch das Chlor, das auf dem schwimmenden Terminal eingesetzt wird, für viel zu hoch. Umgekehrt betonte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) immer wieder, dass man keine andere Wahl habe. Gas sei knapp und teuer. Der Import von Flüssigerdgas müsse umgehend beschleunigt werden.

Zweites LNG-Terminal soll in Wilhelmshaven entstehen

Grenzwerte würden jedoch kontrolliert und Umweltstandards eingehalten, versprach Lies. Es soll auch noch ein weiteres schwimmendes LNG-Terminal in Wilhelmshaven entstehen. Bei der Nord-West-Ölleitung bereitet der Ölkonzern BP gerade ein solches Projekt vor, erfuhren die Zuhörer.

Die Deutsche Umwelthilfe will im laufenden Verfahren wenigstens erreichen, dass LNG-Terminals nur für maximal zehn Jahre zugelassen werden. Gegen den Einsatz von Chlor und auch gegen das meist durch umweltschädliches Fracking geförderte Gas selbst richten sich inzwischen über 300 Einwendungen, die jetzt der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft- Küsten und Naturschutz prüft.

Schritt aus der Abhängigkeit von Russland: Baustart für LNG-Terminal

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 26. Oktober 2022, 7 Uhr