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Christine Schnittker: Mit der Harley in die Bremische Bürgerschaft?

Was, wenn wir Sie wählen, Frau Schnittker?

Bild: Radio Bremen

Christine Schnittker kandidiert auf Platz 1 der CDU in Bremerhaven. Warum sie in der Bürgerschaft bleiben will, erzählt sie buten-un-binnen-Moderator Felix Krömer.

Seit 2015 ist Christine Schnittker Bürgerschaftsabgeordnete und dort stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion. In der Bürgerschaft möchte sie auch bleiben. Die 48-Jährige tritt für die CDU in Bremerhaven an. In der Interview-Reihe "Trockenschwimmen" erzählt sie buten-un-binnen-Moderator Felix Krömer, warum sie "irgendwie ganz cool drauf" ist, wie sie ins Amt "reingequatscht" wurde und ob sie einen Wunsch-Koalitionspartner hat.

1 Wie viel Rocker steckt in Schnittker?

Zunächst ging es um Schnittkers Hobbys: Tauchen und Motorradfahren. Zum Tauchen war Schnittker "schon fast überall auf der Welt", erzählt sie ab Minute 2.30. Angst habe sie dabei keine: "Was soll mir da unten passieren? Es ist natürlich ein Sport, wo man aufpassen muss. Man muss schon wissen, was man macht." Und Motorradfahren wollte sie "schon immer". Gleich mit 18 hat sie ihren Führerschein gemacht. Seit vergangenem Jahr besitzt sie eine Harley. Mit Ausnahme ihrer Mutter fahre die ganze Familie Motorrad. "Wir sind alle irgendwie ganz cool drauf", findet Schnittker. Ob sie auch eine Motorrad-Gang hat, erzählt sie ab Minute 4.16.

Es gibt zwei Momente im Leben, wo ich richtig abschalten kann, das ist einmal, wenn ich tief im Wasser bin, oder wenn ich auf meinem Bike sitze. Das ist das Gefühl von Freiheit und ich bin ein freiheitsliebender Mensch. Und das ist einfach cool.

Christine Schnittker
Christine Schnittker, Spitzenkandidatin der CDU in Bremerhaven

2 Womit hatte Schnittker zu kämpfen?

Taff ist Schnittker aber auch ohne Motorrad, erzählt sie ab Minute 5.44. Dabei sei sie zeit ihres Lebens unterschätzt worden. Sie habe immer gegen das "Blondchen-Image" ankämpfen müssen. "Und wenn man sich dann auch noch ein bisschen weiblicher kleidet, sage ich jetzt mal, vielleicht Hackenschuhe anhat oder lange Fingernägel, dann wird man gleich in so eine Ecke geschoben. Aber das bin ich eben nicht, auch wenn ich manchmal so aussah."

3 Wie kam Schnittker in die Politik?

Warum sie Politikerin geworden ist, will Felix Krömer wissen. Sie sei da "reingequatscht" worden, sagt Schnittker: "Ich hatte einen guten Freund, der hat gemeint, das wäre was für mich, weil ich immer gerne lautstark meine Meinung vertrete und überall mitreden muss. Und dann hat er drei Jahre auf mich eingeredet." Daraufhin habe sie ihren Kollegen in der Sparkasse, den CDU-Politiker Torsten Neuhoff, gefragt, wie es denn so sei als Politiker. "Und zack war ich da drin", berichtet sie ab 11.45. Ihr Anspruch im Amt: sich um die Probleme der Menschen kümmern. Ihr Handicap: Lampenfieber bei Reden.

4 Wie will Schnittker das Drogenproblem im Hafen lösen?

Wie alle Kandidatinnen und Kandidaten darf sich Schnittker ein Thema aussuchen, über das sie vertieft sprechen möchte. Sie wählt Innere Sicherheit: "Das ist mein Favoriten-Thema in der Politik. Das ist auch das, was ich immer von Anfang an gerne besetzten wollte. Und das habe ich auch geschafft", so Schnittker. Als großes Problem im Land Bremen sieht sie den Drogenhandel über die Häfen, erzählt sie ab Minute 17.48. Ihr Lösungsansatz: mehr Sicherheitspersonal – und zwar auch bei der Polizei. "Wir müssen das hochfahren. Es wurde jahrelang runtergespart, wie bei allem auch. Aber die Sicherheitslage zeigt: Wir brauchen das." Dafür müsse die Hochschule ausgebaut werden, um noch mehr Polizeikräfte auszubilden. Außerdem müssten die Rahmenbedingungen für diese Berufsgruppe verbessert werden, sagt sie ab Minute 19.45.

Es wurde jahrelang runtergespart. Aber die Sicherheitslage zeigt: Wir brauchen das.

Christine Schnittker
Christine Schnittker, Spitzenkandidatin der CDU in Bremerhaven

5 Wie sieht Schnittkers Wunsch-Koalition aus?

Zum Ende des Gesprächs spendiert Felix Krömer ein Eis. Schnittker soll sich das Eis mit der Farbe ihres Wunsch-Koalitionspartners aussuchen. Da will sich die 48-Jährige aber nicht festlegen. Am liebsten würde sie natürlich mit ihrer Partei alleine regieren, erzählt sie ab Minute 29.46. Ansonsten könne es mit den Grünen funktionieren oder als Große Koalition mit der SPD. In Bremerhaven funktioniere auch die Regierungskoalition aus SPD, CDU und FDP gut. "Vorstellen kann ich mir alles."

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 06. April 2023, 19.30 Uhr