Kleinkind in Bremen mit Drogen vergiftet: Mutter freigesprochen

Blick auf die Anklagebank im Prozess um ein Kind, dass sich mit Drogen vergiftet hat

Kleinkind in Bremen mit Drogen vergiftet: Mutter freigesprochen

Bild: Radio Bremen

Laut Gericht wusste die Mutter nicht, dass die Drogen frei zugänglich waren. Der Prozess gegen den Vater wird fortgesetzt. Aktuell ist er nicht verhandlungsfähig.

Das Bremer Amtsgericht hat eine Mutter vom Vorwurf freigesprochen, ihr Kleinkind fahrlässig Drogen ausgesetzt zu haben. Das knapp einjährige Mädchen hatte 2019 die Drogen in der Wohnung der Eltern zu sich genommen und eine schwere Vergiftung davongetragen. Angeklagt ist auch der Vater – er ist zur Zeit aber nicht verhandlungsfähig und in einer psychiatrischen Klinik. Das Mädchen erlitt damals eine schwere Vergiftung.

Den Freispruch für die Mutter begründete die Richterin damit, dass die Frau nicht gewusst habe, in welchem Ausmaß der Vater Drogen konsumierte. Außerdem sei ihr nicht bewusst gewesen, dass Amphetamine in der Wohnung offen zugänglich waren. So hatten es beide Elternteile immer wieder im Prozess betont.

Staatsanwaltschaft forderte Haftstrafe für die Mutter

Die Staatsanwaltschaft sah dagegen eine Verletzung der Fürsorgepflicht. Sie hatte dafür plädiert, die Mutter zu sieben Monaten Haft auf Bewährung zu verurteilen. Gegen den Freispruch kann die Staatsanwaltschaft noch Rechtsmittel einlegen. Der Prozess gegen den Vater wird im Juni fortgesetzt.

Rückblick: Einjährige mit Drogen vergiftet – Prozess beginnt

Bild: Radio Bremen

Mehr zu dem Prozess:

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 17. Mai 2023, 13 Uhr