Bremens Bürgermeister sagt Karstadt-Beschäftigten Unterstützung zu

Kristina Vogt (Linke), Sabine Dziadek und Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) stehen vor Kameras und Mikrofonen

Bovenschulte fordert Einigung über Bremer Karstadt-Filiale

Bild: Radio Bremen | Emilia Knebel (Archivbild)

Bremens Bürgermeister und die Wirtschaftssenatorin haben am Vormittag die Betriebsversammlung von Karstadt in Bremen besucht. Sie wollen einen Weiterbetrieb des Standorts.

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) haben den Bremer Karstadt-Beschäftigten ihre volle Unterstützung versprochen. Beide haben am Vormittag an der Personalversammlung in der von der Schließung bedrohten Bremer Filiale teilgenommen. Die Personalversammlung läuft bis zum Mittag ohne Bovenschulte und Vogt weiter. Der Betriebsrat will dabei Fragen der Beschäftigten klären. Nach der Versammlung öffnet die Filiale dann für die Kunden.

Schon vorher sprachen sich Bovenschulte und Vogt bei Radio Bremen für den Weiterbetrieb des Standortes aus. Bovenschulte betonte, dass er die Schließungspläne nicht verstehen könne: "Niemand sagt etwas anderes, als: 'Diese Filiale ist wirtschaftlich tragfähig.'"

Es gebe laut Bremens Bürgermeister eine wirtschaftliche Perspektive, vielleicht in verkleinerter Form: "Ich erwarte, dass die Beteiligten, also Mieter und Vermieter, sich einigen und eine Perspektive für die Fortführung entwickeln", sagte Bovenschulte im Interview mit Bremen Eins. Auch Wirtschaftssenatorin Vogt hat "leise Hoffnung, dass wir in den nächsten zwei, drei Wochen noch ein anderes Ergebnis von Eigentümer- und Karstadt-Seite hören."

Karstadt wichtig für die gesamte Bremer Innenstadt

Zuerst sollten nun die Beteiligten eine Lösung finden. Falls das nicht klappt, werde der Senat schauen, wie er bei einer Einigung helfen könne, sagt Bovenschulte: "Das ist eine Sache zwischen Privaten, das kann man nicht mit Steuergeld erzwingen. Aber natürlich stehen wir als Senat für Gespräche bereit, um diesen Prozess zu unterstützen." Für Kristina Vogt ist es aber noch zu früh, jetzt schon Angebote aus der Politik zu machen.

Es ist eine Riesen-Immobilie, da können wir uns keinen Leerstand leisten. Da kann sich aber auch Kurt Zech keinen Leerstand leisten.

Kristina Vogt (Linke), Wirtschaftssenatorin

Laut Kristina Vogt ist Karstadt immer noch ein Magnet für die Innenstadt – auch in verkleinerter Form mit regionalerem Zuschnitt. Einkaufen sei immer noch einer der Hauptgründe, weswegen die Leute in die Innenstadt gingen, sagte Vogt bei Bremen Zwei. "Ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere Einzelhändler aufgrund von Karstadt jetzt auch ein paar schlaflose Nächte hat." Einen Domino-Effekt in der Innenstadt müsse Bremen auf jeden Fall verhindern.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 14. März 2023, 7:10 Uhr