Fragen & Antworten
Können sich Bremer und Bremerhavener auch von innen wärmen?
Mit dem ersten Schnee kam die Kälte. Wer die Heizung nicht hochdrehen möchte, der kann sich mit seiner Ernährung von innen wärmen. Zumindest subjektiv.
Die kalte Jahreszeit beginnt, an diesem Wochenende fiel der erste Schnee in Bremen. Eingekuschelt in Decken auf dem Sofa lässt sich der Winter besonders gut aushalten. Bei steigenden Energiepreisen bleibt die Hemmung, die Heizung anzumachen aber hoch. Wir können uns aber auch ein Stück weit von innen wärmen. Wie, erklärt die Bremerin Wiebke von Atens-Kahlenberg. Sie ist Oecotrophologin und beschäftigt sich mit der Ernährungs- und Haushaltswissenschaft.
Können wir uns mit Essen oder Trinken von innen wärmen?
Ja, zumindest subjektiv, sagt Wiebke von Atens-Kahlenberg vom BIPS. Sie ist Diplom-Oecotrophologin und staatlich anerkannte Diätassistentin. Aber auch die emotionale Komponente spiele beim Aufwärmen durch Lebensmittel eine Rolle: "Wenn wir uns wohl fühlen, kann das auch einen wärmenden Effekt haben."
Welche Lebensmittel wärmen denn von innen?
Laut den Lehren der traditionellen Chinesischen Medizin, sollen verschiedene Lebensmittel von sich heraus einen Einfluss auf die Temperatur des Körpers haben, sagt die Expertin. Dabei kommt es nicht auf die Temperatur des Lebensmittels an, sondern eher auf die Zutaten: "So kann ein heißer Pfefferminztee kühlend wirken, ein kühles Getränk mit einem Stückchen Ingwer dagegen wärmende Wirkung entfalten."
Bestimmten Gemüsesorten würde ebenfalls eine wärmende Wirkung nachgesagt, zum Beispiel Kürbis, roter Bete, Kohl, Zwiebeln und Lauch. Die wärmende Wirkung von heißen Lebensmitteln ist trotzdem nicht zu unterschätzen. Von Atens-Kahlenberg hat deshalb auch einen Tipp für morgendliche Frostbeulen: "Wer schon morgens fröstelt, dem soll ein warmes Porridge mit wärmenden Gewürzen besser in den Tag helfen, als ein kaltes Müsli."
So kann ein heißer Pfefferminztee kühlend wirken, ein kühles Getränk mit einem Stückchen Ingwer dagegen wärmende Wirkung entfalten.
Wiebke von Atens-Kahlenberg, Diplom-Oecotrophologin
Erhöhen scharfe Gewürze wie Chili und Ingwer unsere Körpertemperatur?
Dass uns beim Essen von scharfen Lebensmitteln und Gewürzen warm wird, ist nicht zu leugnen. sagt die Expertin. Verantwortlich dafür sind die Nerven in der Mundschleimhaut, die für Wärme- und Schmerzreize empfänglich sind: "Wir nehmen die Schärfe subjektiv als Hitze wahr und fangen, je nach Schärfegrad, sogar an zu schwitzen," sagt von Atens-Kahlenberg. Das Schwitzen führe aber dazu, dass der Körper eher abkühlt. Die Körpertemperatur selber steigt also durch scharfe Lebensmittel nicht an, wer stark schwitzt hat sogar eher einen gegenteiligen Effekt.
Außerdem ist sehr scharfes Essen nicht für jeden geeignet. Von Aten-Kahlenberg warnt deshalb: "Wer einen empfindlichen Magen hat, zu Hitzewallungen neigt oder an Bluthochdruck leidet, sollte es mit dem scharfen Essen nicht übertreiben."Was zwar keinen Effekt auf unsere Körpertemperatur hat, könne sehr wohl unser subjektives Körpergefühl beeinflussen: Bestimmte Gewürze sind verantwortlich für ein warmes und wohliges Gefühl. Besonders geeignet dafür seien Weihnachtsgewürze wie Anis, Zimt, Muskat und Vanille. Auch Pfeffer und Knoblauch können wärmend wirken.
Alkohol führt zu einer Weitstellung der Gefäße. Dadurch verliert der Organismus sogar noch mehr Wärme. Hinzu kommt, dass man unter Alkoholeinfluss die Kälte nicht mehr so wahrnimmt.
Wiebke von Atens-Kahlenberg, Diplom-Oecotrophologin
Glühwein, Punsch und Grog: Hält Alkohol warm?
Gerade auf dem Weihnachtsmarkt kann ein heißer Glühwein Wunder bewirken – könnte man meinen. Bei Alkohol ist aber Vorsicht geboten. Das warme Gefühl sei trügerisch: "Alkohol führt zu einer Weitstellung der Gefäße. Dadurch verliert der Organismus sogar noch mehr Wärme. Hinzu kommt, dass man unter Alkoholeinfluss die Kälte nicht mehr so wahrnimmt." Von Atens-Kahlenberg empfiehlt deshalb eher Bewegung an der frischen Luft um weniger zu frösteln. Auch gesunde Ernährung könne dabei helfen den Frost aus den Knochen zu vertreiben.