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Zecken-Impfung: Sollte ich mich gegen FSME impfen lassen?

Zecken-Warnung an einer Wiese in einem Naturschutzgebiet (Symbolbild)

Zecken-Impfung: Sollte ich mich gegen FSME impfen lassen?

Bild: Imago | Jochen Tack

Jetzt im Frühjahr werden auch die Zecken wieder aktiv. In Bremen ist die von ihnen übertragene Krankheit FSME keine Gefahr. Eine Impfung kann trotzdem sinnvoll sein.

Die Temperaturen steigen, auch in Bremen und Bremerhaven – und damit auch die Gefahr eines Zeckenbisses. Denn die kleinen Blutsauger werden ab einer Temperatur von etwa fünf Grad wieder aktiv. Besonders gerne halten sie sich im Gras und Gebüsch, in Wäldern und im Laub auf.

Zecken können Krankheiten übertragen, zum Beispiel Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch FSME genannt. Sollte ich mich dagegen impfen lassen?

Wenn man nur im Land Bremen und Norddeutschland bleibt, ist eine Impfung gegen FSME nicht nötig, sagt Hans-Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des Hausärzteverbands Bremen. Denn hier gibt es die Krankheit nicht. Nur, wer in ein Risikogebiet fährt und dort möglicherweise Zecken ausgesetzt wird, sollte sich impfen lassen.

Impfen lassen sollte sich, wer in den Risikogebieten Kontakt zu Zecken hat. Wenn ich nur mit dem Auto durch Bayern fahre, ist das nicht der Fall. Bei Wanderungen aber schon.

Hans-Michael Mühlenfeld
Hans-Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des Hausärzteverbands Bremen

Als Risikogebiete gelten zum Beispiel große Teile Bayerns und Baden-Württembergs. Eine Liste mit den genauen Risikogebieten in Deutschland gibt es auf der Seite des Robert-Koch-Instituts. Außerhalb Deutschlands zählen unter anderem Österreich, Polen sowie Teile Dänemarks und Schwedens dazu.

Wie ist das noch einmal mit der Grundimmunisierung und den Auffrischungen?

Wer noch nie gegen FSME geimpft wurde, muss drei Mal geimpft werden, bevor ein Schutz besteht. Da es also einige Zeit dauert, bis man geschützt ist, rät Mühlenfeld, schon etwa ein halbes Jahr vor dem Aufenthalt im Risikogebiet mit seinem Hausarzt über eine Impfung zu sprechen. Wenn durch diese drei Impfungen eine Grundimmunisierung geschaffen ist, empfiehlt die Ständige Impfkommission Stiko, die Impfung alle drei bis fünf Jahre aufzufrischen.

Aber was, wenn ich früher schon geimpft wurde, jetzt aber mehr als fünf Jahre seit der letzten Impfung vergangen sind – muss ich dann noch mal von vorne anfangen? Hier gibt die Stiko Entwarnung: Auch, wenn schon mehr als fünf Jahre seit Ihrer Impfung vergangen sind, reicht eine Auffrischungsimpfung, um wieder geschützt zu sein.

Gerötete Haut um einen Zeckenbiss (Archivbild)
Wenn ein roter Kreis oder Ring um den Biss auftaucht, ist das ein Anzeichen von Borreliose. Bild: Imago | Blickwinkel

Wenn ich dann geimpft bin oder gar keine Risikogebiete besuche: Sind Zecken dann gar keine Gefahr für mich?

Nein, das stimmt nicht. Denn auch, wenn es FSME hier im Norden nicht gibt, können Zecken andere Krankheiten übertragen. Besonders relevant ist hier die Borreliose. Gegen diese gibt es allerdings keine Impfung. Um sich gegen sie zu schützen, sollten Zeckenbisse allgemein verhindert werden. Dabei hilft zum Beispiel das Tragen langer Kleidung.

Außerdem rät Mühlenfeld, sich direkt nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich nach den Tieren abzusuchen. Denn Zecken sollten möglichst bald nach einem Biss entfernt werden, um eine Ansteckung mit Borreliose zu verhindern. Außerdem sollten Bissstellen im Auge behalten werden. Wenn sich ein roter Kreis um die Stelle bildet, der einer Zielscheibe ähnelt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Weitere Informationen zu Zecken:

Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 25. April 2023, 8:40 Uhr