Was heißt die Tarifeinigung für Bremens Metall- und Elektroindustrie?

Fahnen der IG Metall vor Daimler-Stern

Tarifeinigung Metall- und Elektroindustrie

Bild: dpa | Peter Steffen
  • Einigung auf Tarif für Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg.
  • Ergebnis gilt als Pilotabschluss für die Branche.
  • Bremens IG Metall Bezirk orientiert sich am Verhandlungsergebnis.

Der Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie ist beigelegt. In der fünften Verhandlungsrunde in Ludwigsburg bei Stuttgart haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband Südwestmetall in der Nacht auf Lohnsteigerungen für den Bezirk Baden-Württemberg geeinigt. Auch für die Bremer Beschäftigten, deren Interessen der IG Metall Bezirk Küste vertritt, ist die Einigung wichtig: Der Bezirk Baden-Württemberg war schon in der Vergangenheit immer wieder Vorreiter für tarifliche Einigungen der Branche gewesen. Für die IG Metall Küste gilt das Verhandlungsergebnis nun im Kern als Vorlage. In der Regel orientiert sich der Bezirk am Pilotabschluss. Einen Automatismus gibt es aber nicht.

"Das ist ein gutes Ergebnis in einer schwierigen Zeit. Die Beschäftigten werden zeitnah netto entlastet, und wir haben Tabellenerhöhungen durchgesetzt, die dauerhaft wirken", erklärte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Es werde nun mit den Gremien die Übertragung für den Norden beraten und dann solle kurzfristig ein Verhandlungstermin mit dem Arbeitgeberverband Nordmetall vereinbart werden, sagte Friedrich In der Stadt Bremen sind 25.000 in der Branche tätig.

Wir werden das jetzt in unseren Gremien diskutieren und in der nächsten Woche dann versuchen, den Tarifabschluss auf den Norden zu übertragen.

Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste

Vorgesehen sind demnach Lohnsteigerungen von 5,2 Prozent zum Juni 2023 und nochmal 3,3 Prozent ab Mai 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Hinzu kommen steuerfreie Einmalzahlungen von insgesamt 3.000 Euro.

Höchste Forderung seit 2008

Die IG Metall war Mitte September mit ihrer höchsten Forderung seit 2008 in die Tarifgespräche gestartet: Acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeber hatten im Laufe der Tarifverhandlungen 3.000 Euro als steuerfreie Einmalzahlung angeboten. Streitpunkte blieben aber bis zuletzt noch die Laufzeit und die Höhe möglicher prozentualer Gehaltserhöhungen.

Der Einigung waren Warnstreiks im gesamten Bundesgebiet vorausgegangen, an denen sich laut IG Metall bis zum Donnerstag knapp 900.000 Menschen beteiligten. In Bremen waren erst am Dienstag rund 2.000 Metall- und Elektroarbeiter auf drei unterschiedlichen Demonstrationszügen durch die Stadt gezogen.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 18. November 2022, 6 Uhr