Frost: Gut für die Deiche, schlecht für überschwemmte Gebäude

Bäume stehen in Wasser.

Hochwassersituation in Liliethal an Wümme und Wörpe bleibt angespannt

Bild: Radio Bremen | Katharina Mild

Die sinkenden Temperaturen machen aus dem Regen schnell Schnee und auch der Boden kann gefrieren. Doch die Kälte ist nicht für alle eine gute Nachricht.

Der beginnende Frost und die Minusgrade stellen erstmal keine Gefährdung für die durchgeweichten Deiche dar, erklärt Michael Richartz, der stellvertretende Leiter der Bremer Feuerwehr. Er beobachtet die Lage in Timmersloh und Borgfeld genau und hat weitere gute Nachrichten: Man kann sehr genau erkennen, dass das Wasser schon mal deutlich höher gestanden hat.

Aktuell liegt das Wasser in Timmersloh laut ihm etwa einen halben Meter unter dem bisherigen Höchstwert. Der wurde an den Weihnachtstagen erreicht. Der kommende Frost kann die Schutzwälle sogar stabilisieren.

Dramatischer Einfluss von Frost auf Gebäude

Anders sind die Auswirkungen von Frost auf feuchte Gebäude. Hier werden die Gebäudeschäden nochmal dramatisch zunehmen, erklärt Richartz. In den Wänden dehnt sich die Feuchtigkeit aus, gefrorenes Wasser braucht mehr Platz. Im schlimmsten Fall können beispielsweise Fliesen abspringen.

Ein größeres Problem sieht der Feuerwehrsprecher aber bei gefrorenen Leitungen. Heizung und Wasserleitung können Schaden nehmen – soweit, dass man am Ende mit einem Wasserschaden rechnen muss.

Grundwasser bleibt hoch

Auch der Grundwasserspiegel bleibt hoch. "Wir haben den höchsten jemals gemessenen Grundwasserspiegel in Bremen und das drückt durch die Böden in die Keller." Die feuchten Keller werden noch länger bleiben.

Geduld ist gefragt

Bis sich die Situation in den Hochwassergebieten entspannt, wird es wohl noch etwas dauern: "Das Nadelöhr ist die Wümme, die das Wasser über die Lesum in die Weser transportiert", erklärt der stellvertretende Leiter der Bremer Feuerwehr. Dort kann nicht so viel Wasser abfließen, wie man sich wünschen würde, sagt Richartz.

Autorinnen

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 6. Januar 2023, 9:10 Uhr