Bremer Stahlwerk will Hochofen doch nicht herunterfahren

Bremer Stahlwerk will Hochofen doch nicht herunterfahren

Bild: dpa | Rupert Oberhäuser
  • Stahlwerk wollte einen der beiden Hochöfen herunterfahren.
  • Grund waren schwache Marktnachfrage und die Energiepreise.
  • Unternehmen hat sich jetzt vorerst umentschieden.

Überraschende Nachricht vom Betreiber des Bremer Stahlwerks: Entgegen der früheren Ankündigung wird keiner der beiden Hochöfen heruntergefahren. Arcelor Mittal hatte angekündigt, wegen schwacher Nachfrage, negativen Marktaussichten und extrem gestiegenen Energiekosten ab Ende September nur noch einen Hochofen in Bremen betreiben zu wollen. Jetzt kam die Kehrtwende. In einer Pressemitteilung heißt es, dass nun beide Öfen weiterlaufen.

Stahlwerk will mehr eigenen Strom erzeugen

Ursprünglich war geplant, die gesunkene Nachfrage mit nur einem Hochofen zu bedienen. Aber wegen der aktuellen Energie-Krise will das Stahlwerk möglichst viel Eigenstrom zu erzeugen. Deshalb soll die Abschaltung des einen Ofens vorerst verschoben werden. An den Plänen, weniger Stahl zu produzieren, hält das Stahlwerk fest. Das Werk fahre insgesamt in etwa mit halber Last, sagte eine Sprecherin von Arcelor Mittal. Die Stahlmengen sollen aber auf beide Öfen verteilt werden, damit mehr Strom erzeugt werden kann.

Als energieintensives Unternehmen sind wir auf die eigene Stromversorgung angewiesen. Mit der Entscheidung, beide Hochöfen auf einem niedrigen Produktionsniveau laufen zu lassen, sind wir mit unserer Eigenstromversorgung unabhängiger und kostengünstiger.

Reiner Blaschek, Leiter des Bremer Stahlwerks

Der Schritt knüpfe nicht an politischen Entscheidungen der letzten Tage an, sondern sei durch die seit Wochen steigenden Energiekosten bedingt, sagte eine Konzern-Sprecherin.

Keine Änderung bei der Kurzarbeit

Die Kurzarbeit im Bremer Stahlwerk ist trotz der Änderung beim Betrieb der Hochöfen nicht abgesagt worden. Wie viele Mitarbeiter für wie lange in Kurzarbeit gehen, wird derzeit noch zwischen Unternehmen und Betriebsrat abgestimmt. Ursprünglich hieß es, dass etwa 1.000 der insgesamt rund 3.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit gehen sollen.

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Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 20. September 2022, 19:30 Uhr