Zu teuer: Arcelor Mittal fährt Hochofen im Bremer Stahlwerk runter
Bremer Stahlwerk legt bis auf weiteres einen seiner Hochöfen still
- Konzern leidet an "exorbitant" gestiegenen Energiepreisen.
- Auch schwache Marktnachfrage sei ein Grund für die Entscheidung.
- Betrieb des Hochofens laut Unternehmen derzeit unwirtschaftlich.
Arcelor Mittal will Ende September "bis auf Weiteres" einen seiner Hochöfen im Bremer Stahlwerk runterfahren. Betroffen ist einer der beiden Hochöfen am Flachstahlstandort Bremen.
Ein Grund seien die "exorbitant" gestiegenen Energiepreise. Mit einer Verzehnfachung der Gas- und Strompreise innerhalb weniger Monate sei man nicht mehr wettbewerbsfähig, sagte Arcelor Mittal-Deutschland-Chef Reiner Blaschek, der auch für das Bremer Werk zuständig ist.
Darüber hinaus leide das Unternehmen an einer schwachen Marktnachfrage, einem negativen Wirtschaftsausblick sowie anhaltend hohen CO2-Kosten in der Stahlproduktion. So verlören die EU-Handelsschutzmaßnahmen an Wirkung, teilt Arcelor Mittal mit. Daraus ziehe der Konzern in Deutschland nun die Konsequenzen, da nicht mehr alle Anlagen wirtschaftlich betrieben werden könnten.
Warum man einen Hochofen nicht einfach abschalten kann
Bereits jetzt Kurzarbeit in Bremen
Auch im Hamburger Langstahlwerk, in dem Arcelor Mittal Qualitätswalzdraht produziert, wird Ende September eine Anlage aufgrund der aktuellen Situation und der negativen Aussichten außer Betrieb genommen.
Im Bremer Kalt- und Warmwalzwerk herrscht schon seit Juli Kurzarbeit, ebenso in Hamburg. Auch an den Produktionsstandorten in Duisburg und Eisenhüttenstadt wird auf Grund der angespannten Lage bereits Kurzarbeit angewandt.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 2. September 2022, 14 Uhr