Anklage fordert 3 Jahre Haft für Ex-Chef von Bremer Moscheeverein
Der Mann soll Teil der Terrororganisation Hisbollah sein. Der Generalbundesanwalt wirft im außerdem vor, für eine Eliteeinheit der Hisbollah in Syrien im Einsatz gewesen zu sein.
Der Generalbundesanwalt fordert drei Jahre Haft für den ehemaligen Vorsitzenden der verbotenen Bremer Al-Mustafa-Gemeinschaft. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Für seinen Mitangeklagten, der als Wanderprediger ebenfalls in der Woltmershauser Moscheegemeinde aktiv war, fordert die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten. Auch ihn beschuldigt die Anklage der Terrorunterstützung. Verhandelt wird vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg.
Bewaffnet und in Uniform in Syrien?
Konkret sollen die Angeklagten seit vielen Jahren Funktionäre der Hisbollah sein, heißt es in der Anklageschrift. Bei der Hisbollah handelt es sich demnach um eine Terrororganisation, die den Libanon von westlichen Einflüssen befreien und den Staat Israel bekämpfen will. Hierzu sehe sie auch Angriffe auf Zivilisten als legitimes Mittel des Kampfes an.
Der Ex-Vorsitzende der Bremer Al-Mustafa-Gemeinschaft, der selbst libanesische Wurzeln hat, soll der Hisbollah bereits seit 20 Jahren angehören. Der 55-Jährige hat laut Anklage mit Führungskadern der Terrororganisation in Kontakt gestanden. Vor etwa neun Jahren soll er sich bewaffnet und in einer Uniform einer Hisbollah-Eliteeinheit in Syrien aufgehalten haben. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft, um die Kampfkraft des Bataillons zu stärken.
Seit über einem Jahr in U-Haft
Sein 49-jähriger Mitangeklagter soll sich bereits vor 30 Jahren der Hisbollah angeschlossen und diese tatkräftig unterstützt haben. Beide Angeklagte sitzen bereits seit Mai 2023 in Untersuchungshaft. Die Plädoyers der Verteidigung stehen noch aus. Laut einer Sprecherin des Hanseatischen Oberlandesgericht ist es wahrscheinlich, dass noch im Juni das Urteil fällt.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 16. Februar 2024, 19.30 Uhr