Kältebus darf nicht mehr am Bremer Bahnhof stehen – Neuer Ort gesucht

Es ist der Bremer Bahnhof, der Bahnhofsvorplatz sowie ein am rechten Rand stehendes Polizeiauto zu sehen.

Kältebus darf nicht mehr am Bremer Hauptbahnhof stehen

Bild: Radio Bremen

Wegen einer fehlenden Sondererlaubnis darf der Kältebus, der Bedürftige versorgt, bis auf Weiteres nicht mehr auf dem Bahnhofsplatz stehen. Die CDU zeigt sich empört.

In Bremen sorgt ein Platzverbot für eine Obdachlosen-Hilfeeinrichtung vor dem Hauptbahnhof für Diskussionen. Die Innenbehörde hat den Johannitern bis auf Weiteres verboten, auf dem Bahnhofsplatz ihr Fahrzeug aufzustellen.

Neues Image für den Hauptbahnhof?

Im Sommer gibt es Wasser und etwas zu essen, im Winter warme Suppe und Schlafsäcke für besonders arme Menschen. Regelmäßig steht der Kältebus der Johanniter vor dem Hauptbahnhof. Doch jetzt ist damit Schluss. Der Hintergrund: Eine Sondererlaubnis fehle, wie die verantwortliche Innenbehörde dem Weser-Kurier sagte. Gegenüber buten un binnen sagte ein Mitarbeiter des Ressorts, dass das Problem sei, dass die Johanniter mit dem Kältebus in der Sicherheitszone vor dem Bahnhof gestanden hätten. Und das sei eben aus Sicherheitsgründen nicht möglich.

Die Stadt versucht außerdem seit Monaten, das Image des Bremer Hauptbahnhofs zu verbessern. Immer wieder gibt es Polizeieinsätze gegen die Drogenszene. Offenbar passt es deshalb nicht, wenn vor dem Bahnhof verwahrloste Menschen wegen der Hilfsangebote auftauchen und Müll sowie eventuell sogar menschliche Ausscheidungen zurücklassen. Daher gibt es die Idee, das Angebot an eine andere Stelle zu verlegen.

Sozialressort will gemeinsamen Termin

Das Sozialressort will deswegen nun alle beteiligten Organisationen zu einem gemeinsamen Termin einladen. Dann soll mit allen geklärt werden, wo die Armen in Zukunft versorgt werden können. Auch Axel Brase-Wentzell, der zuständige Bereichsleiter der Inneren Mission der Diakonie in Bremen, findet es wichtig, sich abzustimmen.

Für uns ist es an der Stelle auch wichtig zu betrachten: Welche Stadtteile haben welche Bedarfe? Und in welchen Stadtteilen gibt es vielleicht ganz viele Angebote, in welchen gibt es eher weniger und es herrscht eine Unterversorgung an Unterstützungsangeboten?

Axel Brase-Wentzell, Bereichsleiter der Inneren Mission der Diakonie in Bremen

CDU kritisiert Behörde

Die Bremer CDU zeigt sich empört über den Platzverweis. Die Sozialpolitikerin Sigrid Grönert sagte zu buten un binnen, es sei kein guter Ansatz, wenn jetzt das Innenressort ehrenamtliche Helfer mit Platzverweisen und Auflagen überziehe. Ihre Partei fordere seit Monaten, dass sich alle verantwortlichen Ressorts zusammen kümmern.

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Autoren

  • Zu sehen ist ein Porträtfoto von Mario Neumann. Blaue Augen, relativ kurze, dunkelblonde Haare. Er hat die Arme verschränkt und lächelt.
    Mario Neumann Autor
  • René Möller
    René Möller Redakteur und Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 13. Juli 2023, 14 Uhr