Wie vor 10 Jahren die Kogge "Roland von Bremen" an der Schlachte sank

Das Bild zeigt einen Anleger, an dem der Mast und die Dachaufbauten eines Bootes aus dem Wasser schauen.

Vor 10 Jahren: Hansekogge "Roland von Bremen" gesunken

Bild: dpa | nordphoto | nph / Frisch

Das Schiff wird nach 10 Jahren noch immer restauriert. Nächstes Jahr soll es dann zurück an die Schlachte kommen. Was passiert ist und wie es dazu kam.

Am Morgen des 28. Januar 2014 guckten plötzlich nur noch der Mast und Teile der Decksaufbauten am Liegeplatz der Kogge "Roland von Bremen" aus dem Wasser. Das Schiff war an der Uferpromenade der Schlachte gesunken.

Zehn Jahre nach dem Untergang und der anschließenden Bergung dauert die Restaurierung noch an. Es liegt am Anleger in Sichtweite der Alten Feuerwache im Becken des Bremer Holzhafens. Die Kogge sanieren Flüchtlinge und Langzeitarbeitslose, um dadurch fit zu werden für einen richtigen Job.

Kogge soll Veranstaltungsraum werden

Für Anleiter Sebastian Jagusch vom Beschäftigungsträger bras e.V. und sein Team stehen noch aufwändige Arbeiten an. Die größte Herausforderung war, den Nachbau des mittelalterlichen Handelsschiffes wieder schwimmfähig zu machen. Dafür lag die Roland von Bremen lange im Trockendock am Hohentorshafen in Bremen-Woltmershausen. Inzwischen ist klar, dass sie im April 2025 an die Schlachte zurückkehren soll, heißt es seitens des bras e.V., dem Eigentümer des Schiffs. 

Das wird ein Veranstaltungsraum, Zentrum. Wir haben ja das Geschichtenhaus im Schnoor. Da gibt’s Theatergruppen, die wollen Theater drauf spielen.

Sebastian Jagusch, bras e.V.

Zudem wolle Jagusch und sein Team gucken, ob man das Schiff vermieten oder Partys darauf feiern könne. "Dass das bisschen öffentlich zugänglich wird und dass wir als Kogge präsent sind. Geschichte erlebbar machen", sagt er. Seit der Messe Expo 2000 galt die "Roland von Bremen" als maritimes Wahrzeichen Bremens und war eine Touristenattraktion.

Als die Kogge in der Weser versank

Doch wie war es damals, als am Morgen des 28. Januars nur noch der Mast aus dem Wasser schaute? Die Feuerwehr Bremen habe nur zusehen können, wie das Schiff versinkt. "Im Endeffekt können wir da soweit gar nichts beschicken, weil wir das Boot nicht über Wasser kriegen würden, um das Wasser abpumpen zu können", sagte Thomas Warnke. "Abgesehen davon ist die Lage auch viel zu gefährlich, die Strömung ist viel zu groß für einen Taucher."

Glücklicherweise war das Schiff leer, niemand in Gefahr. Ein kaputtes Seeventil war dafür verantwortlich, dass das Schiff unterging. Für Thorsten Stürenburg von der Wasserschutzpolizei Bremen blieb nichts anderes, als den Unglücksort zu sichern. "Ich gucke, ob die Hansekogge noch weiter sinkt oder ob sie sich jetzt hält. Ob sie schon auf dem Boden ist", schilderte Stürenberg die Lage.

Rückkehr an die Schlachte

Wenn die Kogge "Roland von Bremen" im April 2025 an einen Liegeplatz an der Schlachte zurückkehrt, wird sie rund 15 Tonnen leichter sein als früher. Aus eigener Kraft fahren, das geht auch nicht mehr. Aber das rund 25 Meter lange und acht Meter breite Holzschiff wird ein Blickfang und repräsentiert europaweite Handelsbeziehungen bis in das späte Mittelalter.

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Autor

  • Zu sehen ist ein Porträtfoto von Mario Neumann. Blaue Augen, relativ kurze, dunkelblonde Haare. Er hat die Arme verschränkt und lächelt.
    Mario Neumann Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 27. Januar 2023, 8:40 Uhr