Grippe-Welle beginnt auch in Bremen ungewöhnlich früh

Eine Frau schnaubt sich
In den Jahren vor der Corona-Pandemie begannen Grippe-Wellen meist nach dem Jahreswechsel. Bild: dpa | Christin Klose
  • In Bremen und Bremerhaven steigen die Grippe-Fallzahlen.
  • Das teilt das Bremer Gesundheitsressort mit.
  • Zeitpunkt für Start der Grippe-Welle ist früher als sonst.

Auch im Land Bremen hat die Grippe-Welle vergleichsweise früh begonnen. Seit einigen Wochen stiegen auch an der Weser die Fallzahlen, sagte Lukas Fuhrmann, Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts, buten un binnen. Die Anzahl der Fälle sei zwar nicht besorgniserregend hoch, der Zeitpunkt für den Beginn der Grippe-Welle aber deutlich früher. Die jährliche Grippewelle begann laut Fuhrmann in den Jahren vor Corona meist im Januar.

Das ist kein explosionsartiger Anstieg aber deutlich mehr als für Anfang bis Mitte November zu erwarten.

Sprecher der Senatorin für Gesundheit, Lukas Fuhrmann

Das Gesundheitsressort führt für die Kalender-Woche 43 (24. bis 30. Oktober) insgesamt 47 Grippe-Fälle in Bremen und Bremerhaven in der Statistik – 15 davon waren Neuinfektionen. Fuhrmann betonte, dass das Niveau zwar niedrig sei, der Zeitpunkt aber ungewöhnlich: "Wir müssen das im Blick haben". Der Grund für den frühen Start sei nicht geklärt. Älteren, Schwangeren und Menschen, die zu Risikogruppen gehören, empfahl er, sich gegen die Grippe impfen zu lassen.

Corona-Regeln schränkten Grippe-Welle ein

In den vergangenen zwei Jahren haben die Corona-Pandemie und die getroffenen Schutzmaßnahmen die jährliche Grippewelle eingedämmt. 2020/21 fiel die Grippewelle in Bremen aus, sagte der Sprecher. Und auch 2021/22 sei es nicht zu einer Welle im gewohnten Maßstab gekommen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat als den Beginn der Grippe-Welle in Deutschland die Woche bis zum 30. Oktober festgehalten. Die Definition für den Beginn der Welle erklärt das RKI so: "Stark vereinfacht kann man sagen: Wenn in jeder fünften Patientenprobe tatsächlich Influenzaviren nachgewiesen werden – die sogenannte Positivenrate also bei etwa 20 Prozent liegt – hat die Grippewelle begonnen."

Für vergangene Woche seien bundesweit bislang mehr als 2.100 Grippe-Fälle übermittelt worden – und seit Saisonbeginn im Oktober insgesamt rund 8.330. Besonders viele Meldungen kamen demnach aus Bayern und Nordrhein-Westfalen. Berichtet wird zudem über 13 Ausbrüche mit mindestens fünf Fällen, etwa an Schulen und Kindergärten. In Bremen gibt es laut der Gesundheitsbehörde noch keine solcher Ausbrüche.

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Bild: dpa | Sina Schuldt

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Tag, 11. November 2022, 23:30 Uhr