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Verpasste Flüge am Bremer Airport: Drohen wieder chaotische Zustände?

Reisende beim Check-In ihrer Koffer mit einer riesigen Warteschlange
Etliche Passagiere verpassten am vergangenen Samstag ihre Flüge wegen langer Schlangen bei der Sicherheitskontrolle. Bild: dpa | Micha Korb

Etwa 100 Passagiere verpassten zuletzt wegen langer Schlangen vor der Sicherheitskontrolle ihren Flug. Reisende sollten an diesem Wochenende ausreichend Zeit einplanen.

Was genau ist am vergangenen Samstag passiert?

Es haben sich nach Angaben der Bundespolizei am vergangenen Samstagvormittag ungewöhnlich lange Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen gebildet. Etliche Passagiere hätten deswegen ihre Flüge verpasst – rund 100 Fluggäste hätten es nicht rechtzeitig durch die Kontrolle und ins Flugzeug geschafft, sagte der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Bremen, Holger Jureczko. Eine so hohe Zahl wie diese habe es an einem einzelnen Tag am Bremer Airport noch nie zuvor gegeben. "Alle Akteure und Beteiligten bedauern das sehr", so Jureczko.

Warum war die Warteschlange vor der Sicherheitskontrolle so lang?

Das lag nach Angaben der Bundespolizei vor allem an Personalengpässen bei der Firma I-Sec. Das Unternehmen übernimmt als Dienstleister für die Bundespolizei die Sicherheitskontrollen am Bremer Flughafen.

An dem Samstag (23. September) sollten laut der Bundespolizei 35 Security-Mitarbeiter das Gepäck der Fluggäste kontrollieren – zur Arbeit seien allerdings nur 21 Mitarbeiter erschienen. 14 der 35 eingeplanten Beschäftigten hätten sich kurzfristig krankgemeldet, weshalb es zu den Problemen gekommen sei, erklärt der Bundespolizei-Sprecher Jureczko.

Als Notlösung habe die Bundespolizei zwar versucht, einzelne Passagiere, deren Boardingzeitraum bald vorüber war, vorzuziehen – dies sei aber nur in Einzelfällen möglich gewesen, so Jureczko.

Was sagt die Firma I-Sec zu den Vorwürfen?

Die Firma gibt als Grund für die verpassten Flüge eine "Verkettung ungünstiger, nicht planbarer Faktoren" an. Die laut der Bundespolizei hohe Zahl an Krankmeldungen beim Personal an dem entsprechenden Tag kommentiert das Unternehmen nicht. Nach der Zählung von I-Sec verpassten am Samstag etwa 90 Passagiere ihre Flüge.

Drohen am Wochenende wieder lange Warteschlangen vor der Sicherheitskontrolle?

Es würden ähnliche Passagierzahlen erwartet und erneut seien 35 Mitarbeiter der Sicherheitsfirma eingeplant. "Wir können nur hoffen, dass sich solche Krankmeldungen nicht wiederholen", sagt Jureczko. Beeinflussen könne man das aber nicht.

Die Firma I-Sec teilte mit, dass durch den Flughafen und die Bundespolizei derzeit die verschiedenen Prozessketten analysiert würden. Am Wochenende würden keine Probleme erwartet, sagte eine Unternehmenssprecherin zu buten un binnen.

Was kann man tun, um seinen Flieger nicht zu verpassen?

Die Bundespolizei empfiehlt Passagieren, mindestens zweieinhalb Stunden vor Abflug am Flughafen anzukommen und sich nach dem Check-In direkt zur Sicherheitskontrolle zu begeben. Dort sollte man sich etwa eineinhalb Stunden vor Abflug einfinden. Auch müsse beachtet werden, dass das Boarding schon vor der angegebenen Abflug-Zeit schließt.

I-Sec rät Passagieren, "sich frühzeitig mit genügend Wartezeit an den Kontrollen einzufinden, um Engpässe zu vermeiden". Dies sei vor allem an passagierstarken Tagen zu berücksichtigen.

Das Passagieraufkommen dürfte an diesem Wochenende hoch sein: Es steht wegen des Brückentags vorab zum Feiertag am Dienstag (3. Oktober) ein langes Wochenende bevor.

Was kann ich tun, wenn ich meinen Flug wegen langer Schlangen verpasst habe?

Fluggäste können dann einen Regressantrag stellen, also einen Antrag auf Erstattung der Ausgaben. Es folge dann eine Einzelfallprüfung mithilfe der Videoüberwachung, so Jureczko. Es werde ermittelt, ob der jeweilige Passagier rechtzeitig, also etwa mindestens eine Stunde vor Ende des Boardings, in der Warteschlange der Sicherheitskontrolle war.

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