Ungeklärte Discomorde: Cuxhavener "Cold Case"-Ermittler beenden Arbeit
- Polizei Cuxhaven stellt Ermittlungen zu 40 Jahre alten Fällen ergebnislos ein.
- Ermittler hatten sechs Vermisstenfälle junger Frauen neu aufgerollt.
- Auch im Fall einer Vermissten von 2009 ergaben sich keine neuen Hinweise.
Die Polizei Cuxhaven stellt ihre Ermittlungen um die sogenannten Discomorde erneut ein. Mord verjährt nicht, daher hatte die Polizeiinspektion die mehr als 40 Jahre alten Fälle neu aufgerollt. Seit dem Sommer hatte eine sogenannte "Cold-Case"-Einheit der Polizei in den Fällen sechs junger Frauen ermittelt, die zwischen 1977 und 1986 in der Weser-Elbe-Region spurlos verschwunden waren. Die Ermittler gehen davon aus, dass die verschwundenen Frauen Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Ein Zusammenhang der Vermisstenfälle ist demnach allerdings nicht sicher.
Die Ermittler glichen die DNA der Frauen mit Spuren ab, die in der Zwischenzeit bei anderen Mordfällen gesicherten wurden – jedoch ohne Treffer. Auch ein erneuter Abgleich in bundesweiten Datenbanken und ein Aufruf in der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" im Oktober führte nicht zum gewünschten Ergebnis. Nach der Sendung waren 160 Hinweise bei dem fünfköpfigen Ermittlungsteam eingegangen. Eine "heiße Spur" befand sich jedoch nicht darunter. Mögliche Zusammenhänge mit dem sogenannten "Göhrde-Mörder" wurden ebenfalls erfolglos überprüft.
Auch keine Hinweise zu verschwundener Nancy K.
Es könnte allerdings sein, dass der oder die Täter durch die Datenbanken eines Tages doch überführt werden, so die Ermittler. Immer wieder gehen Hinweise bei der Polizei ein, wenn auch seltener. Sie werden im Rahmen der regulären Polizeiarbeit überprüft. Neben den sechs Vermisstenfällen arbeitete die die Ermittlungsgruppe auch das mutmaßliche Tötungsdelikt an der 2009 verschwundenen Nancy K. aus Hechthausen im Landkreis Cuxhaven auf. Diese Ermittlungen blieben ebenfalls ergebnislos.
Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 19. Dezember 2023, 11 Uhr