Cuxhavener Polizei erhält 150 Hinweise zu vermissten Frauen

  • Frühere Anhalterinnen melden sich.
  • Zeugen geben Hinweise auf konkrete Personen.
  • Polizei schließt Serientäter nicht aus.

150 Hinweise sind mittlerweile zu den sechs Vermisstenfällen aus dem Raum Bremerhaven-Cuxhaven eingegangen, die in der vergangenen Woche Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY“ waren. Sechs junge Frauen sind zwischen 1977 und 1986 spurlos verschwunden. Diese Fälle wurden von den Medien auch als Anhalter- oder Discomorde bezeichnet. 

Fünf Ermittler prüfen aktuell die eingegangenen Hinweise, so Stephan Hertz, Polizeioberkommissar der Polizeiinspektion Cuxhaven. "Die Qualität einzelner Hinweise variiert, aktuell gehen auch noch weitere Hinweise ein", so der Polizeisprecher. Häufig handele es sich um eher allgemeine Hinweise zu den Verhältnissen der damaligen Zeit. Teilweise würden sie sich auch auf denkbare Zusammenhänge mit anderen Taten oder Tatserien beziehen. Vereinzelt gingen auch Hinweise zu konkreten Personen ein, eine "heiße Spur" sei jedoch noch nicht dabei.

Polizei vergleicht Spuren mit anderen Mordserien

Darüber hinaus haben sich laut Hertz auch einige Frauen gemeldet, die zur Tatzeit in einem ähnlichen Alter wie die Vermissten waren und oft per Anhalter gefahren sind. Diese Hinweisgeberinnen schilderten Beobachtungen aus der damaligen Zeit, ohne dabei konkrete Straftaten zu benennen. "Eine exaktere Eingrenzung dieser Hinweise, zum Beispiel zu Personen, Fahrzeugen oder Tatzeiten, ist bisher noch nicht möglich", so Hertz. Die Auswertungen dauern an.

Aktuell vergleicht die Polizei außerdem Spuren mit anderen Tatserien, wie etwa den Göhrde-Morden. Einen Serientäter schließt die Polizei nach wie vor nicht aus, allerdings könnte es sich auch um Einzeltäter handeln, so Hertz.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 12. Oktober 2022, 15:40 Uhr