Streik im Einzelhandel? 300 Bremer Beschäftigte legen Arbeit nieder

Menschen mit einem Banner mit der Aufschrift: "Mehr Geld im Einzenhandel"

In Bremen und Bremerhaven streiken heute 20 Einzelhandel-Betriebe

Bild: Imago | HEN-FOTO

Der Streik im Einzelhandel geht auch am Brückentag weiter. In Bremen und Bremerhaven beteiligten sich Mitarbeiter aus rund 20 Betrieben an der Aktion.

Die Gewerkschaft Verdi hat heute in Bremen und Niedersachsen erneut zahlreiche Beschäftigte zu Streikaktionen aufgerufen. Betroffen ist nicht nur der Einzel- und Versandhandel, sondern auch der Groß- und Außenhandel. In Bremen und Bremerhaven beteiligen sich rund 300 Beschäftigte aus rund 20 Betrieben an dem Ausstand. Dazu gehören unter anderem:

  • Edeka-Center und EDEKA Foodservice .
  • Marktkauf.
  • Saturn.
  • SportScheck und esprit.
  • Metro.
  • IKEA in Brinkum und Bremerhaven, .
  • mehrere H&M-Filialen und Primark.

Die Auswirkungen des Streiks machen sich insofern bemerkbar, dass etwa Frischetheken in Supermärken nicht besetzt sind, kein Umtausch angeboten wird und Kunden länger warten müssen, weil weniger Mitarbeiter im Einsatz sind. Zu einer Kundgebung am Vormittag bei IKEA in Brinkum kamen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi 200 Beschäftigte.

Gewerkschaft will Druck in den Tarifgesprächen ausüben

Die Gewerkschaft wirft den Arbeitgebern vor, die Beschäftigten im Einzelhandel seit Monaten hinzuhalten. Sie will deshalb den Brückentag heute nutzen, um mehr Druck in den Tarifgesprächen auszuüben. Die Gewerkschaft hatte seit Beginn der Tarifverhandlungen im Mai wiederholt zu Streikaktionen aufgerufen.

Verdi fordert unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn pro Stunde und deutliche höhere Gehälter für Auszubildende. Die Arbeitgeber bieten bislang einen Inflationsausgleich von 700 Euro und 5,1 Prozent mehr Lohn ab September und weitere 2,9 Prozent ab August kommenden Jahres an.

350.000 Beschäftigte im Einzelhandel in Bremen und Niedersachsen

"Wer Beschäftigte seit fünf Monaten mit einer Lohnerhöhung hinhält, darf sich nicht wundern, wenn auch an gut besuchten Brückentagen massiv gestreikt wird", sagt Verdi-Gewerkschaftssekretär Tobias Uelschen. Sollte es keine Einigung bei den Tarifverhandlungen geben, könnten die Streiks bis ins Weihnachtsgeschäft geführt werden, so Uelschen.

In Bremen und Niedersachsen sind knapp 350.000 Menschen im Einzel- und Versandhandel beschäftigt. Dazu kommen weitere 140.000 Beschäftigte im Groß- und Außenhandel.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 2. Oktober 2023, 9 Uhr