Tarifeinigung kostet Land Bremen knapp 300 Millionen Euro

Menschen in gelben Warnwesten laufen in einem Demonstrationszug durch die Straßen und streiken.

Tarif-Streit im öffentlichen Dienst: Das heißt die Einigung für Bremen

Bild: dpa | BeckerBredel

Unter anderem 30.000 Angestellte und Beamte des Landes Bremen bekommen mehr Geld. Der Bremer Haushalt sollte das verkraften, sagt der Finanzsenator.

Bremen könne das Geld aus Rücklagen bezahlen, teilt Bremens Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) mit. Der Abschluss sei nicht überraschend gekommen.

Profitieren werden rund 30.000 Angestellte und Beamte des Landes Bremen sowie rund 16.000 Versorgungsempfänger. Bundesweit sind es rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte, die mehr Geld erhalten sollen. Das Ergebnis sei "nach harten und intensiven Verhandlungen für beide Seiten ein vernünftiger Kompromiss", sagte Fecker zu buten un binnen. Bremen müsse als Arbeitgeber attraktiv bleiben.

Für den Haushalt ist das nach erster Einschätzung ein herausforderndes, aber gerade noch tragfähiges Ergebnis.

Bremens Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) sitzt hinter einem Mikrofon
Bremens Finanzsenator Björn Fecker (Grüne)

Inflationsausgleich und mehr Azubi-Gehalt

Die Arbeitgeber-Tarifvereinigung deutsche Länder, die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie der Beamtenbund verständigten sich am Samstag in dritter Tarifrunde in Potsdam auf eine stufenweise Anhebung der Entgelte zum 1. November 2024 und zum 1. Februar 2025.

Zudem sollen die Beschäftigten in mehreren Teilbeträgen einen Ausgleich der Inflation in Höhe von insgesamt 3.000 Euro bekommen. In diesem Dezember sollen die Tarifbeschäftigten zunächst 1.800 Euro, bis einschließlich Oktober jeweils monatlich weitere 120 Euro erhalten. Im November 2024 werden die Entgelte um einen Sockelbetrag in Höhe von 200 Euro, ab 1. Februar 2025 dann um weitere 5,5 Prozent erhöht.

Azubis und Praktikanten erhalten im Dezember einen Inflationsausgleich von 1.000 Euro. Die Ausbildungsentgelte steigen ab November 2024 um 100 Euro und zum 1. Februar 2025 um 50 Euro. Azubis, die eine Abschlussnote von Drei oder besser erzielt haben, sollen unbefristet übernommen werden. Studentische Hilfskräfte erhalten ab dem Sommersemester 2024 einen Stundenlohn von 13,25 Euro.

Keine generelle Stadtstaaten-Zulage

Im Laufe der Verhandlungen war immer wieder von einer generellen Stadtstaaten-Zulage die Rede. Diese Idee wurde nun zum Abschluss der Verhaldungen aber nicht mehr erwähnt. Allerdings soll es für Beschäftigte in Bremen, Hamburg und Berlin Verbesserungen geben: Für bestimmte Entgeltgruppen der Sozial- und Erziehungsdienste gibt es in den Stadtstaaten Zulagen bis zu 180 Euro.

Die Streiks in Bremen:

Quellen: buten un binnen, AFP und dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 9. Dezember 2023, 14 Uhr