Senatorin: Zu viele Patienten aus dem Umland in Bremer Notaufnahmen

  • Situation in den Notaufnahmen Bremer Kliniken ist schwierig.
  • Auch weil offenbar zu viele Patienten aus dem Umland nach Bremen kommen.
  • Gesundheitssenatorin Bernhard plant Abstimmung mit Niedersachsen .

Der Bremer Senat hat sich auf kurzfristige Maßnahmen verständigt, um die Situation in den Notaufnahmen der Bremer Kliniken zu entschärfen. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) bezeichnete die Lage dort als "eng und prekär". Die Gesundheitsbehörde will sich deshalb jetzt mit Niedersachsen abstimmen, damit Patienten aus dem Umland möglichst auch dort behandelt werden.

Aktuell kämen zu viele Patienten aus dem Umland in die ohnehin stark ausgelasteten Bremer Kliniken, sagte der Sprecher der Bremer Gesundheitsbehörde, Lukas Fuhrmann. Unklar sei, ob die Kliniken die Patienten nach Bremen schicken oder, ob die Patienten eigenständig hierher kommen, sagte der Sprecher. Die Gründe wolle das Ressort jetzt ergründen.

Zusätzlich sollen die Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert werden, sich an Arztpraxen oder den kassenärztlichen Notdienst zu wenden, wenn sie keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme haben. Insbesondere unter den Patienten aus dem Umland seien häufig Fälle, die nicht zwingend ins die Notaufnahme gehörten, sagte der Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts. Um mehr Kapazitäten in den Kliniken zu schaffen, einigte sich der Senat außerdem darauf, alte Menschen in der Notaufnahme schneller zurück in ihre Pflegeeinrichtungen zu bringen.

Maskenpflicht kann als Maßnahme noch kommen

Schärfere Corona-Maßnahmen schloss der Bremer Senat nicht aus, er will sie aber möglichst mit den anderen Bundesländern abstimmen. Darauf haben sich die Senatorinnen und Senatoren verständigt. Für die gesellschaftliche Akzeptanz und Rechtssicherheit seien einheitliche Kriterien für Schutzmaßnahmen wichtig. Dafür soll sich auf Bitte des Senats nun Gesundheitssenatorin Bernhard einsetzen.

Wenn das jetzt noch mal so explodiert wie in der letzten Woche, dann sind die Krankenhäuser einfach am Limit. Und dann müssen wir überlegen, ob wir prophylaktisch andere Schritte noch mal einbeziehen müssen.

Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz Claudia Bernhard (Linke)

Das Thema Maskenpflicht sei nicht vom Tisch, sagt Bernhard, auch wenn keiner von der Idee begeistert sei. Es dürfe nicht riskiert werden, dass Rettungswagen ihre Patientinnen und Patienten nicht mehr in den Krankenhäusern einliefern können, weil die schon zu voll sind. Sollte kein bundeseinheitliches Vorgehen möglich sein, will sich Bremen zumindest mit Niedersachsen abstimmen.

Bremer Senat will vorerst keine Maskenpflicht in Innenräumen

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Morgen, 19. Oktober 2022, 07:46 Uhr