Vandalismus an Bremerhavener Schulen: Kommt jetzt Videoüberwachung?

Auf einem Schild steht "Schule videoüberwacht – alarmgesichert". Im Hintergrund sind Kinder zu erkennen.

Werden Bremerhavener Schulen wegen hoher Schäden bald videoüberwacht?

Bild: Imago | S. Gabsch/Future Image
  • Schaden durch Vandalismus an Bremerhavener Schulen liegt bei 200.000 Euro.
  • Zerstörungswut habe neue Qualität.
  • Einige Schulleitungen fordern Videoüberwachung.

200.000 Euro muss Bremerhaven in diesem Jahr für Schäden durch Vandalismus an Schulen aufbringen. Fenster wurden mit Hämmern eingeschlagen oder mit Zwillen beschossen, Trockenbauwände eingetreten und Teile von Dächern heruntergerissen. Zuerst hatte die Nordsee-Zeitung berichtet.

"Diese Gewalt hat schon eine neue Qualität", sagt Holger Schneeberg, kaufmännischer Betriebsleiter bei Seestadt Immobilien, die die Schulgebäude verwaltet. Neu sei das Problem nicht, so Schneeberg, die massive Zerstörungswut an einzelnen Schulen habe aber zugenommen. So liege beispielsweise der Gesamtschaden an einer Schule in diesem Jahr bei rund 40.000 Euro.

Lehrer-Gewerkschaft ist gegen Kameras

Einige Schulen fordern jetzt, dass Kameras installiert werden dürfen. Der Zentralelternbeirat unterstützt diese Forderung, allerdings nur unter der Bedingung, dass die Polizei die Aufnahmen sichtet und nicht die Schulleitung. Außerdem spricht sie sich gegen Videoüberwachung in den Klassenräumen aus.

Die Lehrer-Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ist hingegen skeptisch. "Schulen sind ja ganz bewusst offen gestaltet worden. Sie sollen ja Begegnungsraum und Treffpunkt im Stadtteil sein, auch nach der Schule. Und ob da Videoaufzeichnungen im öffentlichen Raum rechtlich in Ordnung sind, ist dann doch sehr infrage zu stellen", so Sprecher Peer Jaschinski.

Schuldezernat prüft Video-Option

An einzelnen Schulen gibt es tatsächlich schon Videokameras. Das Schuldezernat prüft aktuell, ob das auch an anderen Schulen eine geeignete Maßnahme sein könnte. Aus der Politik gibt es Unterstützung für das Vorhaben, wenn begründete Fälle vorliegen und Daten- und Persönlichkeitsschutz eingehalten werden.

Mehr zum Thema "Schule":

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 6. Dezember 2022, 15.10 Uhr