Protesttag von Haus- und Fachärzten in Bremen deutlich spürbar

Arzt und Arzthelferin stehen im Labor einer Praxis (Symbolbild)

Darum bleiben heute mehrere Bremer Arztpraxen geschlossen

Bild: dpa | Benjamin Nolte

Ärzteverbände haben Praxisinhaber in ganz Deutschland dazu aufgerufen, ihre Praxen geschlossen zu halten. Der Protest richtet sich gegen die Politik und die Krankenkassen.

Der Protesttag von Haus- und Fachärzten hat sich nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bremen deutlich bemerkbar gemacht. Beim ärztlichen Bereitschaftsdienst gab es demnach deutlich mehr Andrang. Bei allen sechs Bereitschaftsdiensten seien am Montagvormittag mehr Patienten behandelt worden, als es an stark frequentierten Samstagen üblich sei, so die KV. Außerdem hätten sich überdurchschnittlich viele Patienten an die Hotline gewandt. Wie viele Praxen aus Protest geschlossen geblieben sind, konnte die Kassenärztliche Vereinigung aber nicht beziffern.

Ärzte fühlen sich von Politik und Krankenkassen alleingelassen

Tausende Haus- und Fachärzte lassen aus Protest gegen die Gesundheitspolitik ihre Praxen geschlossen. Der Virchowbund hatte zu der Aktion aufgerufen, weitere knapp 20 Ärzteverbände sowie die Kassenärztlichen Vereinigungen hatten sich angeschlossen.

Der Protest richtet sich den Angaben zufolge gegen die Politik von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), der die Belange der niedergelassenen Mediziner missachte und das Gesundheitssystem in "Richtung Staatsmedizin umbauen" wolle. Zudem seien viele Praxen durch Inflation, hohe Energiepreise oder auch Fachkräftemangel in Not.

"Wir werden von unseren Partnern in der Politik und den Krankenkassen alleingelassen", heißt es in einer Erklärung mehrerer medizinischer Berufsverbände in Bremen. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem Augenärzte, Dermatologen, HNO- und Kinderärzte.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 2. Oktober 2023, 6 Uhr