Debatte um Scheinvaterschaften: Bremen sieht schwierige Beweislage
Das Justizressort geht davon aus, dass Scheinvaterschaften auch künftig schwer zu beweisen sein werden. Die Bundesregierung will mit einem neuen Gesetz dagegen vorgehen.
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Ausländerbehörden mehr Mitsprache haben, wenn ein deutscher Mann die Vaterschaft für ein ausländisches Kind übernimmt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) wollen so unterbinden, dass Väter mit deutscher Staatsbürgerschaft Kinder anerkennen, zu denen sie keine richtige Beziehung haben.
Sie sehen darin eine Methode, um das Ausländerrecht zu umgehen. Es gehe nicht darum, eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen, sondern darum, dass jemand, der eigentlich keinen Anspruch darauf hat, ein Aufenthaltsrecht erhält und auch das Kind die deutsche Staatsangehörigkeit erwirbt.
Große Dunkelziffer von Scheinvaterschaften vermutet
Strafrechtlich bleibe es schwierig, einen Missbrauch zu belegen, dazu die Pressesprecherin der Bremer Justizsenatorin. Denn Familien-Konstellationen seien vielfältig. So könne ein Mann Vater von Kindern mit verschiedenen Müttern sein.
Bremen habe das Thema "Scheinvaterschaften" statistisch bisher nicht erfasst, heißt es. Das werde sich aber mit einer Neuregelung ändern. Bundesweit konnten bisher nur wenige Hundert Scheinvaterschaften nachgewiesen werden. Die Dunkelziffer soll erheblich sein.
Quellen: buten un binnen und epd.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 12. Juni 2024. 15 Uhr