Interview
"Black Friday": Worauf Sie bei der Schnäppchenjagd achten sollten
Seit Wochen werben viele Anbieter mit den besten Angeboten des Jahres am "Black Friday". Worauf man nicht reinfallen sollte, erklärt eine Bremer Verbraucherschützerin.
Heute ist "Black Friday" – beworben wird der Schnäppchenjägertag im Internet schon seit Wochen. Die Angebote locken mit großen Rabatten, doch sparen Verbraucherinnen und Verbraucher wirklich am "Black Friday"? Parsya Baschiri von der Bremer Verbraucherzentrale erklärt, wie man Preise vergleichen sollte und wie man ein echtes Schnäppchen erkennt.
Warum wird man so lange mit Angeboten zum "Black Friday" zugeballert?
Natürlich geht es erstmal darum, die Menschen dazu zu bringen, viel zu kaufen. Auch, unüberlegte Käufe zu machen. Als Käufer muss man sich erstmal anschauen: 'Ist es tatsächlich ein Schnäppchen?'
Es gibt Schnäppchen tatsächlich, aber man sollte die Rabatte unter die Lupe nehmen und schauen: Ist da wirklich ein Rabatt hinter oder ist es nur so, dass der Ursprungspreis erstmal in die Höhe getrieben wird und darauf dann der Rabatt gegeben wird.
Wenn man zum Beispiel einen Fernseher angeboten bekommt, der 500 Euro kostet. Wird jetzt reduziert auf 299 Euro, guckt man sich den Ursprungspreis an und überprüft, ob das tatsächlich der Marktpreis oder die unverbindliche Preisempfehlung ist. Wenn der Marktpreis dann schon bei 300 Euro liegt, läuft der Rabatt ins Leere.
Also wenn die Waschmaschine statt 1.499 Euro nur 799 Euro kostet, dann ist das nicht automatisch ein Schnäppchen?
Ja genau, da sollte man wie gesagt genauer hinschauen und gucken, geht es da um den unverbindlichen Preis der Hersteller oder ist es tatsächlich der Marktpreis. Wenn es so ist, dann kann man durchaus ein Schnäppchen machen, aber da muss man genau hingucken.
Wie erkenne ich denn ein richtig günstiges Angebot?
Ganz einfach Preise vergleichen, das ist das, was wir immer empfehlen. Also sich Preis-Suchmaschinen raussuchen und nutzen, und zwar nicht nur eine sondern mehrere, um auch die Preise tatsächlich vergleichen zu können. Und wenn es tatsächlich so ist, kann man durchaus ein gutes Angebot bekommen und dann auch zuschlagen. Aber da sollte man wie gesagt durchaus mehrere Preise vergleichen und mehrere Suchmaschinen nutzen.
Was hält denn die Verbraucherzentrale an sich vom "Black Friday"?
Wir als Verbraucherzentrale stehen für nachhaltigen Konsum, und da sagen wir immer man müsste sich die Frage stellen: Braucht man dieses Produkt oder ist es nicht doch unüberlegt, unnötig, was man das kauft?
Besonders das Konsumverhalten aktuell geht in eine Richtung, wo wir sagen, das ist eher nachteilhaft, sowohl für den Menschen als auch für das Portemonnaie. Man sollte vorher überlegen. Es muss nicht immer das neueste Handy sein, es muss nicht immer die neuste Spielkonsole sein.
Gerade auch im Hinblick auf Weihnachten sollte man vielleicht mal andere Geschenke besorgen, etwas für die Stärkung des Familienverbundes. Zum Beispiel mal einen Bowling-Abend machen oder einen gemeinsamen Theater- oder Museumsbesuch.
Das Interview führte Britta Uphoff für Bremen Eins, Paulina Liebeck hat es verschriftlicht.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 16. November 2023, 8.40 Uhr