Angekündigter Warnstreik bei der Bahn: Pro Bahn kritisiert GDL

Tauben stehen auf einem Bahnsteig.

Gewerkschaft GDL ruft ab heute Abend zum Warnstreik auf

Bild: dpa | Sven Simon

Die Gewerkschaft GDL ruft ab heute Abend zu einem 20-stündigen Warnstreik auf. Pendler und Reisende müssen sich im Fern- und Regionalverkehr auf Einschränkungen einstellen.

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert das Vorgehen der Lokführergewerkschaft GDL. Pro Bahn bemängelt, dass die GDL ihren Warnstreik nicht rechtzeitig angemeldet habe. Eine Ankündigung 48 Stunden vor dem Streik sei fair gewesen, heißt es von Pro Bahn. Tatsächlich hatte die GDL ihren Warnstreik nur rund 24 Stunden vorher angekündigt.

Ab heute Abend, 22 Uhr, ruft die Gewerkschaft zu einem 20-stündigen Warnstreik auf. Am Donnerstag um 18 Uhr soll der Arbeitskampf beendet sein. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler reagierte mit scharfer Kritik auf den Schritt der Gewerkschaft. Der Warnstreik sei "völlig unnötig" und eine Zumutung für Bahnreisende. Mit der Streik-Ankündigung verschärft GDL-Chef Claus Weselsky schon nach der ersten Verhandlungsrunde die Gangart in dem Tarifkonflikt.

Bahn arbeitet an Notfahrplan

Bei der Bahn laufen unterdessen die Vorbereitungen auf den Streik. Der Konzern stellt seine Kunden auf massive Einschränkungen ein. Einzelne Fernzüge sollen schon vor dem Streik aus dem Fahrplan genommen werden, damit sie zum Streikende rechtzeitig am richtigen Bahnhof bereitstehen. Außerdem sollen längere Züge eingesetzt werden, damit möglichst viele Fahrgäste an ihr Ziel kommen können.

Die Bahn rechnet damit, dass bis zum Streikende weniger als 20 Prozenht der Fernzüge planmäßig fahren können. Im Laufe des Tages will die Bahn einen Notfahrplan veröffentlichen. Fahrgäste sollten sich unbedingt im Internet oder über die App DB Navigator informieren.

Auch im Regionalverkehr wird es Einschränkungen geben

Im Regionalverkehr rechnet die Bahn in einzelnen Regionen mit einem Totalausfall des Verkehrs. Private Bahnbetreiber rechnen zwar mit einem weitgehend störungsfreien Betrieb. Weil die GDL aber auch Fahrdienstleiter zum Streik aufruft, kann auch der Betrieb der Privatbahnen beeinträchtigt sein.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 15. November 2023, 12 Uhr