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Politik erhöht wegen Automatensprengern Druck auf die Banken

Unbekannte haben einen Geldautomaten der Sparkasse gesprengt. Teile des Gebäudes wurden zerstört.

Politik macht wegen Automatensprengern Druck auf Banken

Bild: dpa | Thomas Riedel

Gefährliche Explosionen und Verfolgungsjagden – Automatensprenger stellen die Polizei in Bremen und Niedersachsen immer wieder vor Probleme. Damit soll jetzt Schluss sein.

Die Masche der Automatensprenger ist simpel: Die Täter kommen nachts mit schnellen Wagen über die Autobahnen. Sie sprengen die Automaten, sammeln das Geld ein und rasen über die Autobahnen meist in Richtung niederländische Grenze davon. Hinter der Grenze sind sie erst einmal sicher vor der deutschen Polizei.

Dabei wurden die Überfälle zuletzt immer gefährlicher: Mitte März stoppte die Polizei mutmaßliche Automatensprenger auf der A29 bei Ahlhorn mit einem Nagelband. Die Verdächtigen flüchteten zu Fuß. Im Kofferraum fanden die Beamten Sprengstoff. Jetzt fordert die Politik auch von den Banken mehr Einsatz, um es den Automatensprengern schwieriger zu machen.

Ist das Problem mit den Automatensprengern wirklich so groß?

Ja, die Zahl der gesprengten Automaten ist in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Im letzten Jahr wurde ein neuer Rekord erreicht mit fast 500 Fällen bundesweit. Und vor allem wird das auch immer gefährlicher. Früher haben die Täter vor allem explosives Gas gemischt, um die Automaten aus der Wand zu sprengen. Inzwischen aber setzen sie immer öfter festen Sprengstoff ein. Und das kann dann richtig gefährlich werden, vor allem für die Anwohner. Deswegen macht die Politik jetzt Druck auf die Banken, ihre Automaten besser vor Angriffen zu schützen.

Was fordert die Politik von den Banken?

Bund und Länder drängen darauf, dass die Banken ihre Automaten mit neuen Sicherheitssystemen ausrüsten. In Frankreich und in Niederlanden zum Beispiel werden die Geldscheine durch Kleber oder Farbe unbrauchbar gemacht, wenn der Automat gesprengt wird. Diese Umrüstung aber ist schon aufwendig, weil wir in Deutschland so gerne mit Bargeld bezahlen, gibt es bundesweit noch mehr als 55.000 Automaten und die lassen sich natürlich nicht so schnell umrüsten, sagen die Banken.

Kann die Politik die Banken zum Handeln zwingen?

Ja, sie könnte den Banken und Sparkassen per Gesetz vorschreiben, dass sie ihre Automaten umrüsten müssen, damit drohen die Innenminister von mehreren Bundesländern. Aber auch das Bundesinnenministerium in Berlin sagt, wenn die Banken das nicht freiwillig machen, dann müssen wir sie eben dazu verpflichten. Die Banken selber finden das nicht gut, natürlich auch wegen der hohen Kosten. Sie sagen deshalb, dass der Schutz von Automaten, auch Sache von Politik und Polizei ist.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 11. April 2023, 9 Uhr