"Werners Videostübchen" überzeugte auch Stark von einem Werder-Wechsel

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Niklas Stark ist neu in der Bremer Defensive. Das Weser-Stadion hat den 27-Jährigen mächtig beeindruckt – genauso wie das Buhlen seines neuen Trainers.

"Wunderschön ist's in Paris auf der Rue Madeleine, schön ist es im Mai in Rom durch die Stadt zu gehen, oder eine Sommernacht still beim Wein in Wien, doch ich häng – wenn ihr auch lacht – heut' noch an Berlin", sang einst Hildegard Knef. Ähnlich geht es derzeit auch Niklas Stark, dem der Abschied aus der Hauptstadt sichtlich schwer fiel. Sieben Jahre spielte Werders neuer Innenverteidiger für Hertha BSC. Für einen Profifußballer eine extrem lange Zeit.

Niklas Stark winkt den Hertha-Fans.
Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel der Relegation gegen den HSV hat Niklas Stark sich von den Berliner Fans verabschiedet. Es fiel ihm sichtlich schwer. Bild: Imago | Matthias Koch

Schon fast skurrile Bilder ergaben sich dabei nach Starks letzten Spiel im Olympiastadion. Mit 0:1 hatten die Berliner soeben im Hinspiel der Relegation gegen den HSV verloren und fürchteten den Abstieg. Trotzdem lief Stark nach der Partie in Richtung der Ostkurve, wo die Hertha-Fans stehen, und winkte. Obwohl der Frust in dieser Situation bei den Anhängern tief saß, honorierten sie Starks Leistungen in den vergangenen Jahren und verabschiedeten ihn mit Applaus.

Werner zeigte ihm Werders Philosophie auf

Die Zeit in Berlin sei "sehr intensiv" gewesen, erzählte Stark am Freitag, als er sich in der Mixed-Zone den Bremer Medien vorstellte. Der Austausch mit Werder habe schon länger bestanden. Am Donnerstag berichtete bereits Amos Pieper, dass Ole Werner ihn auch mit einem Video von einem Wechsel an die Weser überzeugt hat. So lief es auch bei Stark.

Er hat mir gezeigt, wie die Philosophie von Werder sein wird und wie ich ein Teil davon sein kann. Deswegen hat sich das Ganze sehr, sehr gut angefühlt. Ich habe sehr viel Vertrauen im Vorhinein bekommen. Deshalb ich mich dann auch für Werder entschieden.

Niklas Stark sitzt auf dem Podium.
Niklas Stark am Freitag in der Mixed-Zone

Weser-Stadion? "Das ist ein Hexenkessel"

Eingeplant werden kann Stark dabei nicht nur in der Innenverteidigung, sondern auch im defensiven Mittelfeld. Daraus, dass er sich in der Abwehr etwas wohler fühlt, macht Werders Neuer keinen Hehl. Stark bringt zwar aus 199 Bundesliga-Spielen eine Menge Erfahrung mit, will aber nicht direkt den dicken Max im Team markieren. Ganz neu sind einige seiner Kollegen ihm nicht. Mit Niclas Fülkrug hat er schon in Nürnberg zusammengespielt und Leonardo Bittencourt kennt er aus den U-Nationalmannschaften. Falls Mitchell Weiser doch noch zu Werder wechseln würde, wäre auch er für ihn aus der gemeinsamen Zeit in Berlin ein bekanntes Gesicht. Allzu gut kennt Stark auch schon das Weser-Stadion, in dem er bisher immer nur als Gegner auflief. Und wie er berichtete, hat dieses bei ihm ordentlich Eindruck hinterlassen.

Es war immer eklig, hier zu spielen. Das ist schon ein Hexenkessel. Es ist sehr laut und es herrscht immer eine positive Stimmung. Das hat mich schon begeistert. Das findet man nicht oft in der Bundesliga.

Niklas Stark sitzt auf dem Podium.
Niklas Stark am Freitag in der Mixed-Zone

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 24. Juni 2022, 18:06 Uhr