Chelsea? Dortmund? Deshalb hat Pieper sich für Werder entschieden

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Angeblich sollen auch die ganz großen Kaliber um den Bremer Neuzugang Amos Pieper gebuhlt haben. Dieser verriet am Mittwoch, wie Ole Werner ihn von Werder überzeugt hat.

Amos Pieper war am Donnerstag ordentlich im Stress. Vormittags und nachmittags stand eine Trainingseinheit bei Werder an. Die Zeit dazwischen nutzte er mittags, um sich den Bremer Medien vorzustellen. Die erste Einheit des Tages sei schon nicht ohne gewesen, berichtete der Innenverteidiger. Doch ohne Fleiß wird es für Werder in der Bundesliga keinen Preis geben. Das Team wird hart schuften müssen, um die Klasse zu halten.

Dieses Ziel hat Pieper in der vergangenen Saison mit Arminia Bielefeld verpasst. Wenngleich es für die Arminia und ihn persönlich in der Saison nicht sonderlich gut lief, wurde der 24-Jährige mit einigen Tobklubs in Verbindung gebracht. Der FC Chelsea und Borussia Dortmund, so hieß es, sollen interessiert gewesen sein. Schließlich hatte Pieper sich in den Jahren zuvor einen Namen gemacht. Auch Union Berlin soll sich mit ihm beschäftigt haben. Auf dieses Thema angesprochen, muss Pieper schmunzeln. An Chelsea, erzählte er, sei nicht so viel dran gewesen. Aus solchen Themen werde ohnehin immer viel mehr gemacht, als eigentlich dran ist, wenn ein Spieler ablösefrei wechseln kann.

Knatsch in Bielefeld?

Am Ende fiel seine Entscheidung auf Bremen. Wenige Tage nach dem Aufstieg verkündete Werder den Transfer. "Mit Werder stand ich schon ein paar Wochen in Kontakt", verriet der Olympia-Teilnehmer von 2021. Die Bremer seien der erste Klub gewesen, der ihm eine klare Perspektive aufgezeigt habe und ihn unbedingt haben wollte. Eine Rolle spielte dabei natürlich auch, in welcher Liga es an der Weser weitergeht. Durchblicken ließ er allerdings, dass er Bielefeld wohl auch im Falle des Klassenerhalts definitiv verlassen hätte. Anscheinend passte es zwischen dem Klub und ihm nicht mehr so recht.

Da wissen ein paar wenige Leute, warum das so war. Das bleibt auch so.

Amos Pieper am Donnerstag in einer Medienrunde

Werners Überzeugungsarbeit war erfolgreich

Deutlich besser war da der Draht zu Coach Ole Werner, der Pieper mit einem kleinen Video zum Wechsel nach Bremen überzeugte. In diesem, so Pieper, habe er ihm genau aufgezeigt, wie er ihn als Spielertyp einschätzt und wie er bei Werder ins System passen würde. Schon im Vorfeld habe ihm gefallen, wie Werner seine Mannschaften in der 2. Liga spielen lässt. Die Party nach dem Aufstieg habe ihm dann noch einmal gezeigt, welche Größe und Wucht der Klub besitzt. Die Entscheidung zum Wechsel nach Bremen fiel daher am Ende leicht.

Es hat sich sehr, sehr richtig und gut angefühlt, hierherzukommen.

Amos Pieper am Donnerstag in einer Medienrunde

Kommt Pieper bei Werder wieder in die Spur?

Pieper will Werder helfen, die Klasse zu halten. Der Klub kann ihm aber auch helfen, seine zuletzt stagnierende Karriere wieder voranzubringen. Nach dem Titel bei der U21-EM im vergangenen Jahr lief es für ihn zunächst bei Olympia überhaupt nicht. Beim 2:4 im ersten Spiel gegen die Brasilianer war er überhaupt nicht auf der Höhe und wurde schon in der Halbzeit beim Stand von 0:3 ausgewechselt. Im zweiten Spiel gegen Saudi-Arabien (3:2) flog er dann aufgrund auf einer Roten Karte vom Platz. Auch in der vergangenen Bundesliga-Saison leistete er sich einige Böcke.

Amos Pieper führt im Training den Ball.
Amos Pieper muss sich bei Werder im Training neu beweisen. Bild: Imago | Nordphoto

Potenzial besitzt Pieper jedoch zweifellos. In Bremen kämpft er nun mit Niklas Stark, Marco Friedl und Milos Veljkovic um die Plätze im Abwehrzentrum. Bange macht er sich sich davor nicht. "Ich will spielen, den Anspruch hat jeder hier", betonte er. Damit Werner und er schon bald vielleicht "Best-of-Videos" seiner stärksten Aktionen im Werder-Trikot schauen können, hat er sich in der freien Zeit extra mit einem Personalcoach auf das neue Kapitel in seiner Karriere vorbereitet. Läuft es für ihn an der Weser gut, können Chelsea und Dortmund ja auch noch zu einem späteren Zeitpunkt anfragen.

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 23. Juni 2022, 18:06 Uhr