"Sind weiter, das zählt" – Werder nimmt den Cottbus-Sieg pragmatisch

Schmid und Weiser schießen Werder in Cottbus in die 2. Runde

Bild: Nordphoto/Gumzmedia

Andere Bundesligisten sind ausgeschieden, doch die Bremer gaben sich im DFB-Pokal dieses Mal keine Blöße. Sie haderten jedoch damit, es nochmal spannend gemacht zu haben.

Werder war vor dem Spiel bereits gewarnt, schließlich mussten am Wochenende bereits einige Bundesligisten in der 1. Runde des DFB-Pokals die Segel streichen. Bayer 04 Leverkusen (3:4 gegen die SV Elversberg), der 1. FC Köln (3:4 im Elfmeterschießen gegen Jahn Regensburg) und Hertha BSC (5:6 im Elfmeterschießen gegen Eintracht Braunschweig) sind allesamt rausgeflogen. Ein Gefühl, das auch die Bremer aus dem vergangenen Jahr noch kennen, als sie mit 0:2 beim Drittligisten VfL Osnabrück unterlagen. Mit dem Duell gegen einen ambitionierten Regionalligsten wie Energie Cottbus vor 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Stadion der Freundschaft hatte Werder auch dieses Mal nicht unbedingt Losglück.

Entsprechend froh war der Bremer Tross nach der Partie, dass er letztlich die Nase vorne hatte. "Wird sind weiter. Das ist es, was zählt", sagte Mitchell Weiser im ARD-Interview. "Es geht um das Weiterkommen", erklärte auch Kapitän Marco Friedl.

Es gab in diesem Jahr wieder einige Mannschaften, die gestolpert sind. Jeder Bundesligist und Zweitligist weiß, wie ekelig es in der 1. Runde im Pokal ist. Natürlich geht es darum, gut zu spielen, aber in erster Linie um das Weiterkommen.

Marco Friedl im Interview.
Marco Friedl im ARD-Interview

Werner hadert mit der kribbeligen Schlussphase

In diese Kerbe schlug auch Coach Ole Werner. Auch er erinnerte an die Ergebnisse des Wochenendes und zeigte sich erleichtert darüber, dass sein Team die Hürde in der Lausitz genommen hat. Und das letztlich trotz des knappen Ergebnisses halbwegs ungefährdet. Einen offenen Schlagabtausch vermieden die Bremer, stattdessen bestimmten sie das Spiel. Sie verpassten es jedoch, die Partie frühzeitig zu entscheiden, sodass am Ende eben nach dem Anschlusstreffer zum 1:2 ab der 79. Minute doch noch ein wenig gebibbert werden musste. Ein Umstand, der Werner gar nicht passte.

Es ist unnötig, dass wir die Tür dann nochmal ein Stück weit aufmachen und im Defensivverhalten nachlässig werden. Das hätten wir uns sparen können, wenn wir vorher für klare Verhältnisse sorgen und in der Szene zum 1:2 klarer im Verteidigen sind.

Ole Werner sitzt auf dem Podium
Ole Werner

Einen Haken hinter das Spiel hatte dabei auch Weiser, der in der 73. Minute das 2:0 für Werder erzielte, schon fast gemacht. "Nach dem 2:0 waren sie eigentlich gebrochen", berichtete er. "Dann haben wir einen unnötigen Fehler und ihnen nochmal Hoffnung gemacht." Den Gegentreffer nahm dabei Friedl auf seine Kappe.

Schließlich hatte der neue Werder-Kapitän den Ball unmittelbar zuvor vertändelt. Ein Fauxpas, der natürlich auch in der Bundesliga schnell bestraft wird. Dort geht es für die Bremer am Samstag (15:30 Uhr) bei den Wolfsburgern los. Diese taten sich mit Blick auf den Spielverlauf noch ein wenig schwerer im DFB-Pokal und gewannen erst durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 1:0 gegen den Regionalligisten Carl Zeiss Jena.

Werner zum Sieg in Cottbus: "Unnötig, dass wir nachlässig werden"

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: ARD, Sportschau, 1. August 2022, 20:15 Uhr