Mit Drachenglück und Impro: So will Werder aggressive Mainzer knacken

Werder gegen Mainz: So laufen die Vorbereitungen

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Im Heimspiel gegen Mainz 05 muss Werder-Coach Ole Werner auch auf Milos Veljkovic verzichten. Gut, dass die Bremer noch Trümpfe im Ärmel haben.

Heidelore Fink war fleißig. Mit Tapetenkleister, Zeitungspapier und Geschick hat die Hobby-Bastlerin eine Klopapierrolle in einen Mini-Drachen verwandelt. Zusammen mit dem Glücksbringer macht sich die Bremerin auf den Weg zu den Trainingsplätzen nahe des Weser-Stadions – und wartet.

Eine Bremerin wartet nahe des Werder-Trainingsplatzes mit einem Glücksbringer-Drachen.
Drückt Werder auch gegen Mainz die Daumen: Hobby-Bastlerin Hannelore Fink. Bild: Radio Bremen

Ein Werder-Spieler nach dem anderen geht vorbei. Doch erst als auch das grün-weiße Trainerteam an ihr entlangtrottet, huscht sie los. "Herr Werner, ich möchte Ihnen Glück wünschen", erklärt Fink, während sie dem Werder-Coach ihr Mitbringsel überreicht – und so dem sichtlich Überraschten ein Lächeln entlockt.

Ob die so formstarken Bremer momentan tatsächlich auf Fortunas Gnaden angewiesen sind, darüber lässt sich sicherlich streiten. Werner jedenfalls geht trotzdem auf Nummer sicher. "Glück kann nie schaden", betonte der 34-Jährige in der Pressekonferenz vor dem Werder-Heimspiel gegen Mainz 05 (Samstag, 15:30 Uhr).

Wir freuen uns über das Teil und gucken, ob es funktioniert.

Werder-Trainer Ole Werner

Ins Duell mit den Rheinland-Pfälzern gehen die Bremer – zumindest auf dem Papier – als Favorit. Nach zuletzt zwei Siegen und einem Unentschieden liegen die Grün-Weißen auf dem fünften Tabellenplatz, Mainz hingegen wartet seit vier Partien auf einen Dreier und befindet sich auf dem zwölften Rang.

Doch der Blick auf die Tabelle täuscht. Denn die beiden Teams trennen zwar sieben Plätze, allerdings auch nur drei Zähler. "Mainz ist eine Mannschaft, die sehr intensiv und sehr geradlinig nach vorne spielt", sagte Werner. Vor allem beim Kampf um die zweiten Bälle und beim Gegenpressing zeige das Team von Trainer Bo Svensson ein "sehr gutes Verhalten". In diesen Umschaltphasen und gegen diese Aggressivität das eigene Spiel aufzuziehen, werde die Hauptaufgabe seines Teams sein, so Werner. "Es wird darum gehen, dass wir schnelle Entscheidungen und spielerische Lösungen finden."

Werner muss gegen Mainz improvisieren

Gegen die Mainzer ist der Werder-Coach als Improvisator gefragt. Denn neben dem erkrankten Leonardo Bittencourt müssen die Bremer auch das Fehlen von Milos Veljkovic kompensieren. Der Serbe fällt wegen einer Sehnenreizung im Oberschenkel aus. Für ihn dürfte vermutlich Amos Pieper auflaufen. Der stark in die Saison gestartete Innenverteidiger hatte zuletzt seinen Stammplatz an Niklas Stark verloren und steht in den Startlöchern.

Gut möglich, dass Werner in den kommenden Wochen noch auf den ein oder anderen Spieler ersetzen muss. Denn bis zum WM-Start Mitte November absolvieren die Bremer noch sieben Partien, inklusive zweier englischer Wochen. Die Belastung bis zur Winterpause ist dementsprechend hoch für die Grün-Weißen. "In dieser Zeit wird es darauf ankommen, dass man eine gute Frische im Kopf hat und dass man körperlich in einem guten Zustand durch diese Spiele kämpft", sagte Werner. Und wer weiß, vielleicht verschafft den Bremern im Notfall ja auch ein grün-weißer Drache das nötige Quäntchen Glück.

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 13. Oktober 2022, 18:06 Uhr