Platz 5 in Sicht: Nutzt Werder seine Chance gegen Augsburg?

Bochum, Augsburg, Schalke, Hertha galten vor der Saison als Werders Hauptkonkurrenten. Aber keiner ist so gut gestartet wie die Bremer. Geht es weiter steil bergauf?

Werder Bremen hat am Freitagabend vor mehr als 40.000 Fans im eigenen Stadion eine große Chance. Platz acht nach fünf Spieltagen ist für einen Aufsteiger in die Fußball-Bundesliga ohnehin schon eine bemerkenswerte Zwischenbilanz.

Aber nach dem 2:0-Sieg beim VfL Bochum könnten die Bremer jetzt mit dem FC Augsburg gleich den nächsten Konkurrenten im Abstiegskampf sehr weit auf Distanz halten – und selbst sogar bis auf Rang fünf vorrücken.

Jeder Punkt, den du holst, der hilft dir. Und die Punkte, die wir jetzt schon haben, helfen uns auch. Aber sie werden unter dem Strich nicht ausreichen. Wir werden nach Spieltag fünf oder sechs noch nicht groß auf die Tabelle schauen. Wichtig ist, dass du konstant punktest.

Werder-Trainer Ole Werner

Zwei Trainer, zwei Wege

Werner und sein Augsburger Kollege Enrico Maaßen gehören zu den Trainern, die es ohne eigene Profi-Erfahrung von der Regionalliga in die Bundesliga geschafft haben. Der lange im Norden tätige Maaßen war Spieler und Trainer bei der SV Drochtersen/Assel. Werner arbeitete lange im Jugend- und U23-Bereich von Holstein Kiel.

Ganz oben angekommen, läuft es für beide jedoch bislang sehr unterschiedlich. Maaßens Arbeit in Augsburg wird vom ersten Tag an von massiven Verletzungsproblemen beeinträchtigt. Reece Oxford, Felix Uduokhai, Ruben Vargas, Niklas Dorsch: Wichtige Stützen seines Teams fielen oder fallen für längere Zeit aus. Das seien alles Spieler, "die zentral für ihr Spiel sind", sagte auch Werner. In der Konsequenz steht Maaßen nach nur drei Punkten aus den ersten fünf Spielen bereits unter Beobachtung.

"Wichtig ist, dass die Gruppe funktioniert"

Werder dagegen kann am Freitagabend auch den erneuten Ausfall von Leonardo Bittencourt (muskuläre Verletzung im Rippenbereich) problemlos kompensieren. Mit Romano Schmid, Niklas Schmidt und dem im Winter noch vom FCA umworbenen dänischen Neuzugang Jens Stage stehen im offensiven Mittelfeld weiter genügend Alternativen bereit.

Werner kann sich sogar den Luxus leisten, den bislang so erfolgreichen Joker Oliver Burke weiter auf der Bank zu lassen. Die Bilanz des Schotten kann sich mit seinen wichtigen Treffern gegen den VfB Stuttgart und Borussia Dortmund sowie seiner jüngsten Vorarbeit zum 2:0 in Bochum sehen lassen. Doch der Trainer sprach dem noch torlosen Marvin Ducksch auch am Donnerstag sein Vertrauen aus.

Wichtig ist, dass die Gruppe funktioniert – mit allen die von Beginn an spielen und allen, die von der Bank kommen. Es schießt nie einer alleine ein Tor. Wir funktionieren als Mannschaft gut, weil Marvin Ducksch mitspielt. Er ist immer präsent.

Werder-Trainer Ole Werner