"Fischtown Pinguins"? Das steckt hinter der kuriosen Schreibweise

Mehrere Spieler der Fischtown Pinguins knien nach einem Sieg auf dem Eis.
Bild: Imago | Nordphoto

Der Eishockey-Klub aus Bremerhaven ist derzeit in aller Munde, am Abend bestreitet er sein 4. Finalspiel. Doch was hat es mit der eigenwilligen Schreibweise des Vereins auf sich?

Seit der kleine Eishockey-Klub von der Nordsee sensationell ins Finale um die Meisterschaft gestürmt ist, sind die Fischtown Pinguins deutschlandweit Gesprächsthema bei den Sportfans. Und daher fragt sich mancher nun: Warum schreibt sich dieser Verein denn so sonderbar?

Ein bisschen anders waren sie in Bremerhaven ja schon immer, lange pflegten sie ihr Außenseiterimage des kleinen gallischen Dorfes, das es mit den großen Schwergewichten der Deutschen Eishockey-Liga wacker aufnimmt.

Zu viel Küstennebel?

Und so passt es ins Bild, dass auch der Vereinsname ein bisschen speziell ist. Im Jahr 2002 wurde der Profibereich des Roll- und Eissport-Verein Bremerhaven in die Fischtown Pinguins Bremerhaven GmbH ausgegliedert.

Der Berliner "Tagesspiegel" hatte schon immer etwas stichelnd vermutet, dass dieser Name wohl "nach dem fünften Glas Küstennebel" entstanden sei oder schlicht bedeute, da habe jemand "im Deutschunterricht nicht aufgepasst".

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    Dank der Arbeit von Alfred Prey haben sich die Fischtown Pinguins in der Eishockey-Liga etabliert. Das Markenzeichen des Oberpfälzers ist sein markanter Oberlippenbart.

Hommage an Pinguin "Kralli"

Die Verwirrung vor allem außerhalb Norddeutschlands ist verständlich, denn eigentlich heißt es ja "Pinguin" oder in der Mehrzahl "Pinguine". In der plattdeutschen Grammatik wird der Plural jedoch mit der Endung "s" verwendet. So entstand Pinguins, auch, um die starke Verwurzelung des Vereins mit dem Norden zu unterstreichen.

Die Wahl des Wappentiers fiel auf einen Pinguin, da in den 1980er Jahren im Bremerhavener Zoo am Meer ein besonders beliebter und berühmter Pinguin namens "Kralli" lebte. Seither ziert er das Logo der Fischtown Pinguins.

"Absurdester Klubname im deutschen Sport"

Der Part Fischtown ist ebenfalls eine Hommage an die Stadt Bremerhaven, die für Fischerei steht. Und der Begriff "Town" hat einen niederdeutschen Ursprung. Nordisch durch und durch also, das wollen die Fischtown Pinguins mit ihrem Vereinsnamen ausdrücken.

Für den Berliner "Tagesspiegel" bleibt es dennoch "einer der absurdesten Klubnamen im deutschen Sport". Spätestens seit die Fischtown Pinguins gegen die Eisbären Berlin in der Finalserie um den Meistertitel kämpfen, dürfte der kuriose Klubname auch in der Hauptstadt einen ganz anderen Klang bekommen haben.

Im Video: Bremerhaven verliert XXL-Finalspiel mit 1:2 gegen Berlin

Bild: Penny DEL / City-Press GmbH

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Quelle: buten un binnen.