Pinguins-Party in Berlin – Bremerhaven schreibt Geschichte

Pinguins-Coach Popiesch: "Erfüllt uns mit Stolz und Genugtuung"

Bild: Imago | Contrast

Die Fischtown Pinguins haben es geschafft: Mit dem 2:1-Sieg gegen die Eisbären Berlin hat das Eishockey-Team von der Nordsee erstmals die Hauptrunde auf Platz eins beendet.

Es war eine wilde Party in der Berliner Arena zwischen den Eisbären und den Pinguins – 14.200 Eishockey-Fans kamen am Freitagabend voll auf ihre Kosten. Doch am Ende waren es die 500 Bremerhavener Fans, die überglücklich die lange Heimreise antraten. Denn die Fischtown Pinguins hatten in diesem letzten Spiel der DEL-Hauptrunde mit einem 2:1-Sieg ihre Tabellenführung vor den Berlinern mit voller Wucht behauptet.

Und so beendeten die Bremerhavener die reguläre Spielzeit der Saison nicht nur mit starken 107 Punkten, sondern sie schrieben damit auch Vereinsgeschichte: Erstmals geht das Team von Trainer Thomas Popiesch als Tabellenerster in die Play-offs.

Die Jungs haben sich das in der Hauptrunde verdient, dort zu stehen, wo sie stehen. Sie haben unter Beweis gestellt, dass sie eine tolle Mannschaft sind, tolles Eishockey spielen und auch kämpfen können. Das sind alles Attribute, die man braucht, um weit in den Play-offs zu kommen.

Pinguins-Manager Sebastian Furchner bei buten un binnen

Jeglic lässt Bremerhaven zuerst jubeln

Eishockey-Spieler der Fischtown Pinguins aus Bremerhaven verteidigen ihr Tor gegen Spieler der Eisbären Berlin.
Voller Einsatz auf dem Eis: Die Fischtown Pinguins (in weiß) verteidigten verbissen gegen die Eisbären Berlin. Bild: Imago | Contrast

Und dass sie zwar die Senstationsmannschaft der Saison sind, aber keinesfalls durch Zufall so lange oben in der Tabelle mitspielten, untermauerten die Pinguins auch gegen Verfolger Berlin. Obwohl die Eisbären zunächst besser in die Partie kamen, mauserten sich die Bremerhavener mit dem zweiten Drittel zum spielbestimmenden Team.

In der 34. Minute durfte sich der Bremerhavener Fanblock zum ersten Mal selig in den Armen liegen, als Ziga Jeglic den Puck, der nach einem wuchtigen Schuss von Colt Conrad am linken Pfosten abprallte, zur verdienten 1:0-Führung versenkte. Die Pinguins kamen mehr und mehr in Fahrt, ein paar Rangeleien auf dem Eis demonstrierten, um was es für beide Teams in diesem Showdown ging.

Prey nach historischem Pinguins-Sieg: "Heute fehlen mir die Worte"

Bild: Radio Bremen

Keeper Gudlevskis hält den Pinguins-Sieg fest

Der Eishockey-Keeper der Fischtown Pinguins Kristers Gudlevskis verteidigt mit vollem Einsatz einen Schussversuch der Eisbären Berlin.
Pinguins-Keeper Kristers Gudlevskis hielt gegen die Eisbären Berlin mit starken Paraden den Sieg fest. Bild: Imago | Eibner

Es dauerte dann nur bis kurz vor dem Ende des zweiten Drittels, bis die Pinguins-Fans erneut zum Gruppenjubel ansetzen durften. Skyler McKenzie schob den Puck nach Vorlage von Alex Friesen ins Berliner Netz und erhöhte auf 2:0 (39.Minute). Die Berliner gaben sich im Schlussdrittel aber keineswegs auf, kamen zu Chancen, die Pinguins-Keeper Kristers Gudlevskis vereitelte.

Bis zur 57. Minute, als Kai Wissmann plötzlich doch den 1:2-Anschlusstreffer erzielte. Und so kam noch einmal Spannung auf, die Berliner Fans peitschten ihre Mannschaft lautstark nach vorne. Aber die Pinguins wehrten sich verbissen gegen den Sturmlauf, Keeper Gudlevskis warf sich mit vollem Körpereinsatz in den letzten Spielsekunden dem Ausgleich entgegen und hielt diesen historischen Sieg für die Pinguins fest.

Gutes Omen für die Play-offs?

Die Bremerhavener brachten die Führung also über die Zeit und schnappten sich den achten Sieg aus nun elf Spielen. Und der Lohn für Tabellenplatz eins zum Abschluss: Die Pinguins starten in den Play-off-Runden bis zum Finale mit einem Heimspiel und hätten auch in einem möglichen Entscheidungsspiel stets Heimrecht.

Die Party tobte im Pinguins-Block nach der Schlusssirene – sicherlich auch, weil sie an das gute Omen der Statistik glauben: In den letzten zehn Jahren hat der Hauptrundenerste immer den Meistertitel geholt. Das wäre wohl die Krönung einer sensationellen Saison für den kleinen Klub von der Nordsee, der so gerne sein Außenseiterimage pflegt. Doch der Weg ist noch weit – zumindest der erste Schritt war an diesem Abend furios gelungen.

Für uns und für Bremerhaven ist das sensationell. Ich bin unendlich stolz und ein bisschen fehlen mir auch die Worte.

Pinguins-Manager Alfred Prey bei buten un binnen

Pinguins vor Showdown um Platz 1: "Die Jungs haben sich das verdient"

Bild: Radio Bremen

Spielplan

Datum Uhrzeit Heim Gast Ergebnis
26.04.2024 19:30 Uhr
Fischtown Pinguins Bremerhaven
Eisbären Berlin Berlin
Ergebnis: 0 zu 2

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Autorin

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 8. März 2024, 18:06 Uhr