Infografik

Großeinsatz wegen Bombenfund: Das war in Bremen-Huchting los

Ein Explosionssymbol ist an einem Einsatzfahrzeug der Polizei zu sehen.

Weltkriegsbombe in Bremen erfolgreich entschärft

Bild: dpa | Sina Schuldt

Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe mussten Hunderte Bremerinnen und Bremer ihre Häuser verlassen, Schulen und Kitas blieben dicht. Die Einsatzkräfte hatten viel zu tun.

Gefunden wurde die amerikanische Fliegerbombe am Dienstag in der Straße Willakedamm in Bremen-Huchting. Betroffen von der Entschärfung waren Gebäude in einem 500-Meter-Radius um den Fundort – dazu gehören auch Schulen, Kindertagesstätten und Pflegeeinrichtungen. Früher als erwartet kam am Nachmittag die Entwarnung: Die Bombe wurde erfolgreich entschärft, alle Maßnahmen wurden aufgehoben.

Hunderte Menschen verlassen ihre Häuser

Rund 10.000 Menschen waren betroffen, aber nicht alle mussten ihre Häuser verlassen. Anwohner im Umkreis von 300 Metern um den Bombenfundort mussten das Gebiet räumen, Menschen im Umkreis von 500 Metern durften sich nicht im Freien aufhalten und sollten sich von Fenstern fernhalten.

Einsatzkräfte der Polizei kontrollieren die Evakuierung im Radius von 300 Metern rund um den Fundort einer 250 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe.
Einsatzkräfte klingelten im Evakuierungsgebiet an Türen. Bild: dpa | Sina Schuldt

Ab 10 Uhr wurden die Menschen aus dem inneren Kreis evakuiert. "Wir klingeln bei den Menschen und machen Lautsprecherdurchsagen", berichtete Polizeisprecher Nils Matthiesen bei buten un binnen. Die Einsatzkräfte täten alles, damit die Menschen auch sicher aus ihren Wohnungen kämen. Die meisten Menschen seien einsichtig, Verweigerer gebe es kaum.

Solche Fälle haben wir Gottseidank ganz selten – zur Not müssen die Menschen aber mit Zwang die Wohnung verlassen.

Polizeisprecher Nils Matthiesen

3 Pflegeheime betroffen

Die Feuerwehr kümmerte sich seit dem frühen Vormittag um 249 Bewohnerinnen und Bewohner aus drei Pflegeeinrichtungen im Evakuierungsgebiet. "Der Einsatz hat einen Vorlauf von 24 Stunden, wir haben gestern alles vorgeplant", sagte Oliver Iden von der Bremer Feuerwehr zu buten un binnen.

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Malteser, Rotes Kreuz, Samariter und Arbeiter-Samariter-Bund waren mit Fahrzeugen im Einsatz, um pflegebedürftige Menschen in die Notunterkünfte in zwei Schulen in Huchting zu bringen. "Nach der Entschärfung beginnt unser Einsatz dann aufs Neue", sagte Iden. Schließlich mussten alle auch wieder zurück in die Pflegeheime. "Wir gehen davon aus, dass uns der Einsatz den ganzen Tag beschäftigen wird."

Entschärfung lief ohne Probleme

Rund eine halbe Stunde vor dem Zeitplan meldete Sprengmeister Hans Mohr, dass die 250-Kilo-Bombe entschärft ist. "Wir haben die Bombe relativ leicht aus der Erde herausnehmen können, die beiden Zünder waren schnell sauber gemacht – und aufgrund des guten Zustands leicht herauszudrehen."

Die Entschärfung lief reibungslos.

Sprengmeister Hans Mohr

Harmlos sei der Einsatz dennoch nicht gewesen. "Reine Routine wird das niemals werden – auch wenn ich das schon so lange mache", sagte Mohr zu buten un binnen. "Ich bin jedes Mal richtig erleichtert." Schließlich enthalte die Bombe 250 Kilogramm Sprengstoff – und zwei funktionsfähige Zünder.

Bombe wird zerschnitten

Die Fliegerbombe wurde auf einen Lastwagen des Kampfmittelräumdienstes geladen. Laut Mohr wird sie nun nach Munster (Heidekreis) gebracht, wo sie fachgerecht entsorgt wird. "Im Prinzip wird sie in Scheiben geschnitten und delaboriert", erklärte Mohr. Anschließend würden die Scheiben verbrannt.

Busse und Bahnen verspätet

Laut BSAG musste wegen der Sperrungen ab 10 Uhr bei einigen Buslinien mit Verspätungen, Ausfällen oder spontanen Umleitungen gerechnet werden. Betroffen waren demnach die Buslinien 55, 57 und 58 sowie die Regionalbusse und die Linien der Delbus. Die Straßenbahnlinien 1 und 14 sollten regulär zum Roland-Center fahren. Da auch die Kirchhuchtinger Landstraße gesperrt wurde, mussten Autofahrer den Bereich umfahren.

Unterrichtsausfall an 7 Schulen

Fünf Schulen lagen im Evakuierungsgebiet, hier fiel der Unterricht am Mittwoch aus. Schülerinnen und Schüler der Schulen Sodenmatt, Delfter Straße, St. Pius, des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums und der Wilhelm-Wagenfeld-Schule blieben zuhause. Da die Oberschule Hermannsburg und die Roland-zu-Bremen-Oberschule zu Sammelpunkten erklärt wurden, fiel auch hier der Unterricht aus. Mehrere Kitas blieben zudem dicht.

Wie die Huchtinger die Bombenentschärfung erlebt haben

Bild: Radio Bremen

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 27. November 2024, 14 Uhr